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Schreckliches Urteil im Iran: Schwuler öffentlich hingerichtet

Schreckliches Urteil im Iran: Schwuler öffentlich hingerichtet

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Foto: Imago/Archivbild

Teheran. 

Im Iran wurde ein Mann Anfang Januar hingerichtet, weil er schwul ist. Das berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur ISNA.

Der 31-Jährige wurde unter anderem wegen Sodomie, also unreligiösem Sex der nicht der Fortpflanzung in der Ehe dient, verurteilt. Der junge Mann wurde zudem in aller Öffentlichkeit hingerichtet. Außerdem wurde er wegen Entführungs-Vorwürfen verurteilt.

Iran: Schwule werden mit falschen Vorwürfen belegt

Angeblich habe er zwei 15-jährige Jungen vergewaltigt. Gegenüber „Bild“ stellt die iranische Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi aber klar: „Das Regime behauptet in diesem Fällen immer, dass der Geschlechtsverkehr eine Vergewaltigung war.“

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Ähnlich ging das Regime nämlich auch 2010 vor. Damals wurde der 18-jährige Ebrahim Hamidi von iranischen Gerichten zum Tode verurteilt. Auch ihm wurde vorgeworfen, er habe einen Mann vergewaltigt. In diesem Fall gab Hamidi sogar an, gar nicht schwul zu sein.

Homosexuelle Handlungen im Iran strafbar

Im Iran gelten homosexuelle Handlungen laut dem Strafgesetz als erwiesen, wenn mehrere Zeugen diese belegen. Genauer gesagt, müssen vier rechtschaffende männliche Zeugen den Vorgang bezeugen. Alternativ reichen auch zwei Männer und drei Frauen aus.

Auch der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck verurteilte die Hinrichtung gegenüber der „Jerusalem Post“: „Der Iran ist nicht nur die größte Gefahr für Israels Sicherheit, sondern auch führend in der staatlich legitimierten Hinrichtung von wirklichen oder bloß angeblichen Schwulen.“

Tausende Hinrichtungen seit 1979

Homosexualität wird im Iran seit der Revolution von 1979 tabuisiert. Mehrere tausend Männer wurden seitdem getötet, weil sie andere Männer lieben. Die genaue Zahl ist unklar.

2016 wurde sogar ein Jugendlicher hingerichtet, der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung gerade einmal 17 Jahre alt war. Kritiker bemängelten, dass der Schüler während des Verfahrens nicht einmal Zugang zu einem Anwalt hatte. (fel)