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Schrecklicher Verdacht: Warum Wissenschaftler bei Donald Trump den Beginn einer Demenz vermuten

Schrecklicher Verdacht: Warum Wissenschaftler bei Donald Trump den Beginn einer Demenz vermuten

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U.S. President Donald Trump attends the bilateral meeting with Chinese President Xi Jinping at the G20 leaders summit in Hamburg, Germany July 8, 2017. REUTERS/Carlos Barria Foto: REUTERS
  • Donald Trump tut ohne Frage manchmal merkwürdige Dinge
  • Wissenschaftler wollen erste Hinweise auf eine Demenz erkennen
  • Oder steckt einfach nur Trumps Kalkül dahinter?

Berlin. 

Über Donald Trump kann man manchmal einfach nur den Kopf schütteln. Seien es neue Kult-Wortschöpfungen à la „covfefe“, sei es, dass er völlig verwirrt seine riesige Limousine übersieht, oder seien es krude Hetz-Videos gegen CNN – manch einen lassen die Trump’schen Kapriolen an der mentalen Gesundheit des US-Präsidenten zweifeln.

Doch besteht womöglich Grund zu ernsthafter Sorge? Jüngst greifen jedenfalls mehrere Medien wie etwa „Spiegel online“ oder die Berliner Tageszeitung „Tagesspiegel“ einen Artikel auf, der Ende Mai im US-Wissenschaftsmagazin „Stat“ erschienen ist. Darin befürchten Wissenschaftler, erste Anzeichen von Demenz bei Trump zu erkennen.

Donald Trumps Wortschatz hat sich verändert

Sie haben aktuelle freie Reden und Interviews Trumps mit denen aus den 1980er und 90er Jahren verglichen und wollen dabei gravierende Veränderungen in seiner Ausdrucksweise festgestellt haben. Sie bescheinigen ihm heute „gefolterte Grammatik, Gedankensprünge, offensichtliche Schwierigkeiten, ganze Sätze zu formulieren“ sowie Schwierigkeiten, „bei einer freien Rede nicht den Faden zu verlieren“.

Zudem sei sein Wortschatz geschrumpft und weniger anspruchsvoll als früher. Er wiederhole sich häufiger und komme sozusagen vom Höckschen aufs Stöckchen. Solche Veränderungen in der Sprache könnten Hinweise auf verminderte altersbedingte Hirnaktivität oder gar degenerative Hirnkrankheiten – wie etwa Demenz – sein. Könnten, müssen aber nicht.

Steckt hinter Trumps Sprachniveau Kalkül?

Selbst die „Stat“-Autoren möchten sich nicht festlegen. Genausogut könnten die Veränderungen seiner Sprache einer klaren Strategie folgen: „Vielleicht denkt Trump, seine Anhänger mögen es, ihn in einfachen Worten und mit viel Leidenschaft statt korrekter Grammatik sprechen zu hören“, heißt es.

Eine Ferndiagnose wollen und können die Wissenschaftler nicht stellen. Im US-Wahlkampf im Herbst 2016 hatte Trumps Arzt dem heute 71-Jährigen zumindest noch beste Gesundheit bescheinigt. Um einen Wahlkampf erfolgreich zu durchlaufen, bedarf es normalerweise auch ein hohes Maß an sowohl körperlicher als auch geistiger Gesundheit.

Demenz-These ist nicht ganz neu

Vielleicht ist es einfach nur Wunschdenken seiner politischen Gegner, dass da doch irgendwas nicht richtig im Kopf des Präsidenten sein müsse. Bereits Mitte Februar 2017, also einen Monat nach Trumps Amtseinführung, hatte ein Blogger ähnliche Thesen aufgestellt wie „Stat“. Eine Diagnose wollte er aber damals ebenfalls nicht stellen. Das sei unethisch, betonte der Blogger. (jkali)