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Schauspielerin Gaby Dohm findet „Komödien das Schwerste“

Schauspielerin Gaby Dohm findet „Komödien das Schwerste“

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Um Himmels Willen XII. Staffel - 13 neue Folgen Foto: ARD/Jacqueline Krause-Burberg
Gaby Dohm ist Dienstag (ARD, 20.15 Uhr) wieder die Chefin der Nonnen. Nach dem Tod von Rosel Zech hat Gaby Dohm die Rolle übernommen. Ungeschminkt mit Mut zur Natürlichkeit lässt sie die Nonnen nach ihrer Pfeife tanzen.

Essen. 

Millionen Menschen lieben diese Schwestern, die mit Herz und Intrige um ihr Kloster kämpfen. Angeführt werden die Nonnen auch in den 13 Folgen der zwölften Staffel von „Um Himmels Willen“ (Dienstag, 20.15 Uhr, ARD) von der Mutter Oberin. Nach dem Tod von Rosel Zech hat Gaby Dohm die Chefinnen-Rolle übernommen. Ungeschminkt mit Mut zur Natürlichkeit lässt sie die Nonnen nach ihrer Pfeife tanzen.

Die Mutter Oberin kann ja ganz schön Zähne zeigen.

Gaby Dohm: Sie ist eine durchaus arrogante Person, in der Tat etwas überheblich. Aber auch eine, die sehr gerne rechnet und feilscht.

War das die Herausforderung?

Dohm: Nein, so kann man das nicht sagen. Im Film, aber vor allem auch im Theater, werden ja pausenlos neue Figuren erschaffen. Das gehört ja zum Schauspielerdasein dazu.

Sie sprechen oft vom Theater.

Dohm: Ich habe ja als junge Frau in München unter wunderbaren Theater-Regisseuren gearbeitet. Wie Heinz Hilpert. Einer der alten Schule, es war fantastisch.

Aber auch der legendäre Ingmar Bergman. Er verstand es so wunderbar, mit Frauen umzugehen, ihnen zuzuhören. Er hatte zwar seine teuflische Seite, bei der Arbeit war er aber immer sehr heiter und liebevoll.

Warum haben Sie am Theater aufgehört?

Dohm: Ich wollte eigentlich nur eine Pause machen, um für meinen kleinen Sohn da zu sein. Und dann bekam ich nach einem Jahr das Angebot für die Schwarzwaldklinik. Da bin ich dann reingerutscht.

Und danach?

Dohm: Der Weg dahin zurück, wo man wirklich gute Rollen spielen kann, war schwer. Ich habe vielleicht auch einen Fehler gemacht. Ich hätte in Wien spielen können, aber wegen des Kindes hatte ich mich allein auf München konzentriert.

Ist die „Schwarzwaldklinik“ noch ein Stück von Ihnen?

Dohm: Nein, die Rolle habe ich abgelegt.

Aber es war Ihr Durchbruch im Fernsehen.

Dohm: Ich bin ein Mensch, der nach vorne schaut. „Schwarzwaldklinik“ ist Vergangenheit.

Vornehmlich sieht man Sie in Liebes-Komödien.

Dohm: Es sind ja keine Liebesfilme. Es geht um heitere Unterhaltung.

Hat man Sie festgelegt auf die Frau mit der heiteren Ausstrahlung?

Dohm: Das kann man so nicht sagen. Aber Komödien sind das Schwerste, was man spielen kann.

Ausbrüche zum Beispiel lassen sich viel leichter spielen. Menschen zum Lachen zu bringen, ist schwerer.

Sie sprachen einmal von der „Einsamkeit des Berufs“.

Dohm: Man ist eben sehr häufig weg von zu Hause. Und ich bin nicht der Typ, der abends an der Hotelbar sitzt. Freundschaften entwickeln sich eher sporadisch.

Sie werden in diesem Jahr siebzig Jahre alt. Wie lange werden Sie arbeiten?

Dohm: Ich spiele solange, wie ich gut beieinander bin. Und das bin ich Gott sei Dank noch.

Tun Sie etwas dafür?

Dohm:

Ich tue das, was heute ja bei vielen normal ist. Ich versuche, mich gesund zu ernähren. Viel zu schlafen, wenig Alkohol zu trinken. Und ich habe nie geraucht.

Auch wenn Sie als Oberin eher ein bisschen kaltschnäuzig wirken – Sie sind doch sonst als warmherzig bekannt.

Dohm: Ich bin wohl ein offener Mensch mit einer normalen Heiterkeit. Aber ich gucke die Leute an, ich grüße sie. Das ist ja heute nicht mehr selbstverständlich. Heute gucken die Leute ja meist auf ihre Handys. Und sprechen lieber mit Maschinen als mit Menschen.

Könnten Sie sich vorstellen, eine längere Zeit ins Kloster zu gehen? Wegen der Ruhe oder der Spiritualität?

Dohm: Nein. Das entspricht nicht meinem Naturell.