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„Sag nicht ,ja’, um höflich zu sein“: Dieser Brief einer Mutter an ihre Tochter begeistert das Netz

„Sag nicht ,ja’, um höflich zu sein“: Dieser Brief einer Mutter an ihre Tochter begeistert das Netz

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Symbolfoto GER, 20160307, Symbol ,Schreiben mit Füllfederhalter Symbolic image ger symbol write with Pen Foto: imago/Gerhard Leber
  • Die Bloggerin Toni Hammer schrieb einen Brief an ihre Tochter
  • Die Ratschläge darin sollen ihr helfen, eine starke Frau zu werden
  • Der Brief begeistert die Netzwelt – denn er ist aktueller denn je

Berlin. 

So sehr sie es auch wünschen, Eltern können ihre Kinder nicht vor schlechten Erfahrungen beschützen. Elterliche Ratschläge können jedoch Gold wert sein – wenn man sie dem Nachwuchs richtig vermittelt. Die amerikanische Bloggerin Toni Hammer hat einen Brief an ihre Tochter auf Facebook geteilt – er ging viral.

Im Grunde ist der Brief eine Liste mit Tipps und Empfehlungen, die das Selbstbewusstsein ihrer Tochter im Alltag stärken können. Und weil er sich online so großer Beliebtheit erfreute, hat Toni sogar ein Buch dazu herausgebracht.

Das sind die Botschaften von Toni an ihre Tochter:

· Entschuldige dich nicht dafür, wenn dich jemand anrempelt.

· Sag nicht „Tut mir leid, dass ich so nervig bin.“ Du gehst niemanden auf die Nerven. Du bist eine Person mit Gedanken und Gefühlen, die Respekt verdient.

· Hör auf, Gründe zu erfinden, warum du nicht mit einem Jungen ausgehst, mit dem du nicht ausgehen möchtest. Du bist niemandem eine Erklärung schuldig. Ein einfaches „Nein danke“ ist zu akzeptieren.

· Mach dir keine Gedanken darüber, was du in der Öffentlichkeit vor anderen Leuten isst. Wenn du Hunger hast, dann iss – und zwar das, was du willst. Wenn du Pizza willst, dann bestell keinen Salat, nur weil andere dabei sind. Bestell die verdammte Pizza.

· Lass deine Haare nicht lang wachsen, um jemand anderen glücklich zu machen.

· Trag keine Kleidchen, wenn du nicht willst.

· Bleib nicht zuhause, nur weil niemand mit dir ausgeht. Geh mit dir selbst raus. Erlebe Dinge mit und für dich selbst.

· Halte deine Tränen nicht zurück. Dass du weinen musst, bedeutet, dass du Gefühle rauslassen musst. Es ist keine Schwäche. Sondern menschlich.

· Lache nicht, nur weil jemand es von dir verlangt.

· Hab keine Angst, über deine eigenen Witze zu lachen.

· Sag nicht „ja“, um höflich zu sein. Sag „nein“, denn es ist dein Leben.

· Verbirg deine Meinung nicht. Sprich sie aus – und zwar laut. Du sollst gehört werden.

· Entschuldige dich nicht für die Person, die du bist. Sei mutig, kühn und wundervoll. Sei ganz selbstverständlich du selbst.

Debatte um Gewalt gegen Mädchen durch #MeToo-Bewegung aktuell

An der Liste der Ratschläge erkannt man schnell, dass Toni ihr Tochter dazu erziehen möchte, eine starke Frau zu werden. Wenn sie dabei auf weibliche Klischees im Alltag eingeht, so nur deshalb, weil viele unter ihnen leider bis heute Gültigkeit besitzen. In den letzten Tagen hat die #MeToo-Bewegung die Debatte um sexuelle Belästigung sowie Gewalt gegen Frauen und Kinder wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.

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Immer mehr Frauen geben mit dem Hashtag #MeToo im Internet zu erkennen, Opfer sexueller Gewalt geworden zu sein. Unter ihnen auch Berühmtheiten Lady Gaga oder Anna Paquin. In diesem Kontext sind Tonis Zeilen an ihre Tochter wichtiger und aktueller denn je: Die Welt braucht starke Frauen, die wissen, wer sie selbst sind – und sich gegen Gewalt von außen wehren. (leve)