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Rassismusvorwurf gegen Disneys „Aladdin“-Remake: Weiße zu Arabern geschminkt

Rassismusvorwurf gegen Disneys „Aladdin“-Remake: Weiße zu Arabern geschminkt

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Bildnummer: 55216488 Datum: 25.11.1992 Copyright: imago/EntertainmentPictures 1992 - Aladdin - Movie Set PICTURED: Genie and Aladdin. RELEASE DATE: 25 November 1992. TITLE: Aladdin. STUDIO: Walt Disney Pictures. PLOT: Aladdin, a street urchin, accidentally meets Princess Jasmine, who is in the city undercover. They love each other, but she can only marry a prince. !ACHTUNG NUTZUNG NUR BEI FILMTITEL-NENNUNG! PUBLICATIONxINxGERxONLY People Entertainment Film kbdig 1992 quer Bildnummer 55216488 Date 25 11 1992 Copyright Imago EntertainmentPictures 1992 Aladdin Movie Set Pictured Genius and Aladdin Release Date 25 November 1992 Title Aladdin Studio Walt Disney Pictures Plot Aladdin a Street Urchin accidentally Meets Princess Jasmine Who IS in The City Under Cover They Love each Other but She CAN Only Marry a Prince Regard Use only at FILMTITEL ANSWER PUBLICATIONxINxGERxONLY Celebrities Entertainment Film Kbdig 1992 horizontal Foto: imago stock&people
  • Auch der Disney-Klassiker „Aladdin“ wird als Realfilm neu aufgelegt
  • Doch offenbar war es gar nicht so einfach, das passende Personal zu finden
  • Für die Lösung des Problems erntet Disney nun eine Shitstorm

Berlin. 

Nach „Alice im Wunderland“, „Cinderella“, „Das Dschungelbuch“ und „Die Schöne und das Biest“ ist jetzt „Aladdin“ an der Reihe: Disney verpasst seinem Trickfilmklassiker von 1992 einen neuen Anstrich – im wahrsten Wortsinne.

Weil der Konzern offenbar Mühe hatte, ausreichend Schauspieler mit passendem Aussehen zu finden, setzte er bei zahlreichen Komparsenrollen auf weiße Schauspieler und ließ sie in der Maske zu Arabern werden.

Drehort eigentlich bestens geeignet für diversen Cast

„Browning up“, nennen das etwa die „Sunday Times“ und der „Independent“, die über die Dreharbeiten in der Nähe von London berichten. Gerade dort sollte die Auswahl an Darstellern mit asiatischen, arabischen oder indischen Wurzeln doch eigentlich groß genug sein.

Doch Ersatz-Schauspieler Kaushal Odedra erzählt in der „Sunday Times“ etwas anderes. Er habe 20 „sehr hellhäutige“ Darsteller gesehen, die darauf gewartet hätten, dass ihr Hautton verdunkelt werde.

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Das sagt Disney zu den Vorwürfen

Dass das zu einem Shitstorm führt, hätte Disney wissen können. Schließlich löst das sogenannte Blackfacing schon seit langem immer wieder große Empörung aus. Der Konzern will sich den Schuh aber nicht anziehen.

Disney ließ den Berichten zufolge wissen, dass es sich bei dem „Aladdin“-Cast um die vielfältigste Disney-Besetzung aller Zeiten handele. „Mehr als 400 der 500 Komparsen sind mit Menschen aus Indien, dem Nahen Osten, Afrika, dem Mittelmeerraum und Asien besetzt.“

„Eine Beleidigung für die ganze Branche“

Der für den britischen Filmpreis Bafta nominierte TV-Regisseur Riaz Meer hält das Vorgehen dennoch für „eine Beleidigung für die ganze Branche“. Die Talente existierten und es sei schlicht unmöglich, keine asiatischen Komparsen zu finden, die den Ansprüchen des Films gerecht werden.

„Es ist einfach falsch, wenn man es nicht schafft, Menschen mit der richtigen ethnischen Identität anzuheuern“, so Meer weiter. „Wir erwarten Besseres von allen Filmschaffenden.“

Nicht die erste „Aladdin“-Kritik für Disney

Disney stand bereits früher für die „Aladdin“-Verfilmung in der Kritik, weil eine komplett neue Rolle für einen weißen Schauspieler erfunden wurde. Laut „Independent“ wurde Billy Magnussen für die Rolle des Prinzen Anders engagiert, die in der Zeichentrickversion nicht existiert.

Der Film von Regisseur Guy Ritchie soll im Mai 2019 in die Kinos kommen. Bekanntester Darsteller ist Will Smith, der die Rolle des Dschinni übernimmt. Aladdin wird vom ägyptisch-kanadischen Schauspieler Mena Massoud verkörpert, Prinzessin Jasmin von der Britin Naomi Scott. (cho)