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Quinoa, Milchersatz, Buchweizen: Baby verhungert, weil Eltern nur Hipster-Food füttern

Quinoa, Milchersatz, Buchweizen: Baby verhungert, weil Eltern nur Hipster-Food füttern

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Baby food in bowl with baby bottle in background PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY SMOF00388 Baby Food in Bowl With Baby Bottle in Background PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY SMOF00388 Foto: imago/Westend61
  • In Belgien ist ein sieben Monate alter Junge wegen falscher Ernährung gestorben
  • Seine Eltern hatten auf Ersatznahrung umgestellt, ohne mit einem Arzt zu sprechen
  • Nun droht ihnen sogar eine Gefängnisstrafe

Berlin. 

In Belgien ist ein Baby verhungert, weil ihn seine Eltern nur noch mit Superfood fütterten. Das berichten mehrere belgische Medien wie unter anderen „RTL Nieuws“.

Demnach war der Junge aus dem belgischen Beveren im Alter von sieben Monaten so unterernährt und dehydriert gewesen, dass er vor seinem Tod nur noch etwas mehr als vier Kilo gewogen habe – die Hälfte vom Normalgewicht eines Säuglings seines Alters.

Zunächst habe seine Mutter den kleinen Lucas gestillt, hin und wieder habe er auch das Fläschchen bekommen. Als der Junge die Nahrung aber nicht mehr zu vertragen schien, hätten die Eltern eigenmächtig seine Ernährung umgestellt, ohne Absprache mit einem Arzt.

Arztbesuch kam zu spät

Die Eltern behandelten ihr Baby offenbar, als vertrage es weder Gluten noch Lactose. Von da an sollen nur noch Milchersatz aus Hafer, Buchweizen, Quinoa und Reis auf dem Speiseplan gestanden haben– Produkte, die sie auch in ihrem Naturkostladen anbieten.

Als der Junge immer kränker wurde, suchte das Elternpaar einen Homöopathen auf, der sie direkt ins Krankenhaus schickte – da war es allerdings schon zu spät.

Staatsanwalt fordert 18 Monate Haft

Nun stehen die beiden in Dendermonde vor Gericht. Der Vater versicherte, sie haben sich immer gut um Lucas kümmern wollen; die Mutter soll unter Tränen bedauert haben, nicht früher zu einem Arzt gegangen zu sein. All das stellt die Verteidigung positiv heraus. Außerdem ginge es den anderen drei Kindern des Paares gut.

Die Staatsanwaltschaft sieht das Vergehen allerdings schwerer wiegen. Seine Forderung: 18 Monate Haft. (ba)