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Letzter „Tatort“ mit Rick Okon: Die Entscheidung fiel schon vor über zwei Jahren

Am Sonntag zeigt die ARD den neuen Dortmunder „Tatort: Cash“. Es ist der letzte Film mit Rick Okon als Jan Pawlak.

Cash
© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas

Tatort: Das sind die bekanntesten Ermittler-Teams

Die Krimiserie „Tatort“ begeistert schon seit Jahrzehnten die deutschen TV-Zuschauer. Sonntags um 20.15 Uhr lösen unterschiedliche Kommissaren-Teams Mordfälle in der ARD. Aktuell ermitteln 22 Ermittler-Teams in 20 deutschen Städten, sowie in Wien und Zürich. Wir stellen euch die bekanntesten aktuellen Besetzungen vor.

Seit 2018 ist Rick Okon Kriminalhauptkommissar Jan Pawlak. Wenn am Sonntag um 21.45 Uhr der neue Dortmunder „Tatort“ mit dem Titel „Cash“ endet, endet auch die Polizeikarriere des 34-Jährigen. Rick Okon scheidet aus dem Dortmunder „Tatort“ aus.

Auf eigenen Wunsch, wie der Schauspieler im Dezember vergangenen Jahres erklärte. Im Interview mit dieser Redaktion verrät Rock Okon, dass sein „Tatort“-Abschied schon deutlich länger geplant war, und was ihn dazu veranlasst hat.

Im vergangenen Dezember hast du deinen Abschied verkündet. Wie lang stand dein Entschluss bereits fest?

Ein bisschen mehr als zwei Jahre. Wir haben vorab darüber gesprochen: Was man machen kann, wie es laufen soll, dass Pawlak aussteigt.

Wieso?

Da gab es keinen Hauptgrund. Ich habe mich damals sehr gefreut, als ich das Angebot bekommen habe. Ich war vorher schon ein großer Fan, hatte alle Folgen geguckt und war auch ein bisschen perplex oder aus dem Häuschen, als es dann wirklich geklappt hat. Es stand für mich aber auch relativ früh fest, dass ich das nicht für immer machen möchte. Am Ende des Tages war es tatsächlich ein Bauchgefühl, weil sich zu dieser Zeit sehr viele Dinge zusammengefügt haben. Ein Zeichen sozusagen (lacht).

Welches Zeichen?

Ich bin jetzt kein abergläubiger Typ. Aber ich sage mal so: Ich habe durchgerechnet und dachte, okay, das wäre dann mein 13. Tatort. 13 ist meine Lieblingszahl, meine Glückszahl. Das ist doch schon mal ganz gut. Aber ich würde mir auch wünschen, dass Sebastian Ko die Regie macht. Sebastian Ko hat gesagt, er übernimmt die Regie. Dann habe ich gedacht, das Ende könnte irgendwie so aussehen. Und das Ende ist dann auch so geworden, wie ich es mir im Kopf vorgestellt habe. Da waren so viele Sachen, von denen ich dachte, das sind gute Zeichen.

Als dann der letzte Drehtag kam, bin ich mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge gegangen.

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Also stammt die letzte Szene in „Tatort: Cash“ von dir?

Von wem die letzte Szene genau stammt, ist schwer auseinanderzuklamüsern. Aber ich hatte von Anfang an die Vorstellung, dass es so enden könnte. Ich wollte der Figur Pawlak immer die Grundlage geben, dass es ihm um seine Tochter und seine Familie geht. Dass sie ihm am wichtigsten sind, und er sich verändern kann, wenn er merkt, dass er sie damit retten kann. Ich war sehr happy, als ich die erste Drehbuchfassung gelesen habe und sah, dass es genauso geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

„Cash“ nimmt ein offenes Ende, eine Rückkehr ist also nicht ausgeschlossen?

Für mich war vor allem wichtig, dass die Figur nicht stirbt. Es sollte ein bittersüßes Ende nehmen. Auf der einen Seite, weil es schön ist, aber auch, weil man als Zuschauer denkt: Boah, das ist jetzt nicht die beste Idee, was Pawlik macht. Ich meine, das Ende ist irgendwie auch Dortmund. Dieses dreckige, dieses roughe, darin liegt doch die Schönheit des Lebens. Eine Rückkehr meiner Figur ist nach jetzigem Stand zwar nicht geplant, aber es wäre nicht so, als wäre es nicht schon vorgekommen (lacht). Wer weiß, vielleicht gibt es in ein paar Jahren die Frage: Hey, könntest du dir das vorstellen?

Wann haben Stefanie Reinsperger und Jörg Hartmann von deinem Abschied erfahren?

Sie wussten Bescheid, dass ich darüber nachdenke. Es war jetzt auch nicht so, dass ich das Gespräch hatte und dann plötzlich mit der „Hiobsbotschaft“ um die Ecke kam.

Cash Tatort
Das Dortmunder „Tatort“-Team ein letztes Mal vereint. Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Und danach ging es – wie häufig im „Tatort“ zu sehen – direkt in die nächste Kneipe auf ein „Krisen-Pilsken“?

Ne, an der Theke haben wir das nicht geklärt. Aber ich sage mal so, den einen oder anderen Abend in einer Kneipe, den hatten wir auf jeden Fall auch schon (lacht).

Wie geht es denn jetzt für dich weiter?

Die nächste große Sache, die ich letztes Jahr gedreht habe, ist eine Vampir-Serie für ZDFneo mit dem Titel „Love sucks“. Sie wird noch dieses Jahr erscheinen. Es gibt aber noch keinen konkreten Starttermin. Das war ein Riesenspaß, weil ich eine solche Figur, mit derartigen Charakterzügen noch nie gespielt habe. Ein tolles Projekt – von den Special Effects, über die Maske bis hin zu den Kostümen.

Wäre Hollywood eine Option für dich?

Wenn sich etwas ergibt – gerne. Es ist aber nicht so, dass ich das forciere und alles stehen und liegen lasse, um für zwölf Monate nach London oder Los Angeles zu gehen. Es kommen immer mal wieder Anfragen für internationale Projekte. Manches klappt, manches nicht. So ist das eben. Ich habe mittlerweile eine internationale Agentur, wir sind im Austausch.

Der deutsche Film ist schließlich auch erfolgreicher denn je – Stichwort Oscars.

Ich bin ein großer Fan des deutschen Films. Wir sind europaweit gut aufgestellt, bieten gute Qualität und Arbeitsbedingungen. Ich bin glücklich, dass ich diesen Job machen darf und diese Berufung gefunden habe. Auch wenn der Job natürlich von mehr Absagen als Zusagen geprägt ist. Das kann man nicht anders sagen. Im Schnitt klappt eines von zehn Projekten. Da muss man einen Weg für sich finden, das zu reflektieren.



Setzt dir das zu?

Nein, das gehört dazu. Alles fließt. Manchmal stehst du im Strom, manchmal im Gegenstrom. Man lernt immer Sachen dazu, lernt neue Leute kennen. Man lernt sich selbst bei jedem Projekt anders kennen oder neu kennen und entdeckt andere Seiten und Facetten an sich, allein durch die Möglichkeit, dass man diesen Job machen kann. Im besten Falle mache ich das, solange mich meine Beine tragen.

Die ARD zeigt den Dortmunder „Tatort: Cash“ am Sonntag (18. Februar 2024) um 20.15 Uhr.