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Markus Lanz sorgt mit Spruch für Eklat: „Schändlicher Satz!“

Markus Lanz sorgt mit Spruch für Eklat: „Schändlicher Satz!“

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Foto: ZDF

Markus Lanz hat mit einem arg saloppen Spruch in seiner Talkshow für Ärger gesorgt.

Damit hat er sich gar den Unmut des albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama zugezogen.

Was war passiert?

Markus Lanz: Ärger wegen eines Satzes

Bei Markus Lanz war Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zu Gast. Aus dem Gespräch über die PKW-Maut entwickelte sich ein heftiger verbaler Schlagabtausch.

Andreas Scheuer erklärte: „Ich lasse nicht zu, dass hinter vorgehaltener Hand alle Repräsentanten der Verkehrspolitik jeglicher Couleur seit Jahren sagen: Das Gerechteste wäre, mit der besten ökologischen Lenkungswirkung, eine Pkw-Maut“

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Markus Lanz hakte nach: „Für alle?“ Und Scheuer erwiderte bestimmt: „Für alle!“ Doch Lanz insistierte: „Oder für Ausländer? Herr Scheuer, wenn es für alle gewesen wäre, wäre es doch durchgegangen.“ Zum Hintergrund: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte die geplante Maut 2019 gekippt, weil sie nicht mit EU-Recht zu vereinbaren war. Doch Scheuer bleibt dabei: „Natürlich wäre es für alle gewesen.“

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PKW-Maut

  • Die CSU warb im Wahlkampf 2013 mit einer sogenannten Ausländer-Maut
  • Damit sollten nur ausländischer Autofahrer für die Nutzung der Autobahnen zahlen
  • Der EuGH entschied, dass solch eine Maut gegen EU-Recht verstößt
  • Andreas Scheuer kündigte die Verträge mit den zuvor beauftragen Unternehmen Kapsch und CTS Eventim
  • Sie sollten die Maut technisch umsetzen
  • Jetzt könnten Schadensersatzforderungen von 500 Millionen Euro und mehr auf den Bund zukommen

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Markus Lanz: „Wir wollen uns hier jetzt nicht gegenseitig Märchen erzählen“

Lanz ging in die Offensive: „Herr Scheuer, wir wollen uns hier jetzt nicht gegenseitig Märchen erzählen.“ Und Scheuer: „Ich habe eine andere Rechtsauffassung als der EuGH.“

Dann fiel schließlich der Satz von Markus Lanz, der für viel Wirbel sorgte: „Wir reden doch jetzt hier … das ist doch jetzt hier das Niveau albanischer Hütchenspieler, was wir hier machen.“

Noch während der Sendung warfen manche Zuschauer via Twitter dem Moderator Rassismus vor. Und beim albanischen Ministerpräsidenten kam der Spruch auch nicht gut an. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte er: „Ich bin sehr überrascht, dass man in einem so bekannten Fernsehsender wie dem ZDF diese Art von Sprache hören kann. Ich weiß nicht, ob dies ein unschuldiger Fehler oder eine rassistische Fehlkennzeichnung der Albaner als Volk ist, aber es ist eindeutig ein schändlicher Satz.“

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„Nicht das erste Mal, dass Albaner zur Zielscheibe werden“

Und weiter: „Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass Albaner zur Zielscheibe fauler Journalisten werden, aber wenn dies von einem hoch angesehenen Medienunternehmen wie dem ZDF durch jemanden mit dem besonderen Ruf von Herrn Lanz kommt, tut es natürlich sehr weh. Eine Entschuldigung in der Sendung würde es als unschuldigen Fehler entlarven, während das Gegenteil noch verletzender wäre als die schändliche Verurteilung selbst.“

Eine Reaktion von Lanz oder dem ZDF gibt es bislang nicht. (pen)