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Bülent Ceylan über ARD-Show „Babbel Net!“, Helene Fischers Füße und einen Föhn-Fetisch

Am Donnerstag startet die neue Staffel „Babbel Net!“ in der ARD. Vorab stellte sich Comedian Bülent Ceylan unseren Fragen.

Bülent Ceylan
© Arno Steinfort

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Er ist einer der erfolgreichsten Comedians Deutschlands, seine Shows sind stets bestens gefüllt, seine Haare immer top in Form: Die Rede ist natürlich von Bülent Ceylan. Am Donnerstag (6. Juni 2024) ist der Mannheimer mit der dritten Staffel seiner TV-Show „Babbel Net!“ in der ARD am Start, trifft dort unter anderem auf Persönlichkeiten wie den Fußball-Schiedsrichter Deniz Aytekin oder Sex-Expertin Paula Lambert.

Im Interview spricht Bülent Ceylan über seinen Glauben, schwierige Fußball-Profis und die Füße von Schlagerkönigin Helene Fischer.

In den neuen Ausgaben von „Babbel Net!“ besuchen Sie unter anderem Deniz Aytekin. Was hat Sie zum Schiedsrichterwesen geführt?

Ich bin ja nicht so der Fußballer. Klar schaue ich schon mal in ein Länderspiel, aber ich bin jetzt kein Fan. Trotzdem ist der Fußball weltweit ein riesiges Thema, und so habe ich mir gedacht, mich würde mal interessieren, wie ein Schiedsrichter das Ganze erlebt. Ich bin ein empathischer Mensch und die Schiedsrichter bekommen immer alles ab. So viel Aggression. Und so bin ich einfach mal zu Deniz Aytekin gegangen, und habe durch ihn erst mal erfahren, dass es wirklich Spieler gibt, die denken, sie seien Götter. Er hat mir auch im Privaten gesagt, wer so denkt, aber natürlich werde ich das jetzt nicht öffentlich sagen, das habe ich ihm versprochen (lacht).

Spannend fand ich auch, dass Sie einen Tatort-Reiniger zu Besuch haben. Geht Ihnen das nahe?

Natürlich. Du weißt ja, der Mensch ist gestorben, du musst da jetzt das Blut wegmachen, das finde ich schon sehr krass. Und der Tatortreiniger, mit dem wir gedreht haben, hat auch gesagt, dass beim allerersten Mal seine Mutter mitgegangen ist. Das ist eigentlich nicht zum Lachen, aber ich konnte es mir nicht verkneifen. Man gewöhnt sich wahrscheinlich irgendwann daran und entwickelt sicher auch so etwas wie einen englischen Humor bei gewissen Themen, anders geht es nicht. Humor hilft schon, um damit klarzukommen.

Hat Sie das Thema noch bewegt?

Es gibt viele Sachen, die mich berühren, und die ich mit nach Hause nehme. Auf der einen Seite ist das Schöne an meinem Beruf, dass er sehr abwechslungsreich ist, auf der anderen Seite muss man das auch erstmal verdauen. Auch die schönen Momente muss man verdauen. Dann ist man aufgeregt, kann nicht gleich schlafen. Wenn ich daran denke, dass ich bald vor 80.000 Menschen in Wacken auftrete, dann klopft mein Herz schneller. Aber das gehört dazu, das ist mein Beruf.

Ich habe auch noch eine Kinderstiftung, bei der ich viele Dinge sehe, die man dann mit nach Hause nimmt, wo dann auch einfach mal die Tränen fließen. Das ist nicht einfach. Deswegen bewundere ich die Menschen, die damit tagtäglich zu tun haben. Das ist Wahnsinn.

Bülent und Aytekin
Bülent Ceylan besuchte Schiedsrichter Deniz Aytekin. Foto: P.Proettel

Haben Sie eine Technik für sich entwickelt, mit diesen Themen umzugehen?

Ich habe meinen Glauben. Ich glaube an Gott. Ich habe eine tolle Familie, ein gutes Team um mich herum. Das ist das A und O. Aber mein Glaube an Gott gibt mir die Kraft rauszugehen.

Trotzdem bin ich auch nach den 26 Jahren, in denen ich das jetzt schon mache, immer wieder aufgeregt. Dadurch bleibe ich aber auch menschlich, ich habe immer noch ein bisschen Schiss und Respekt vor dem Publikum. Ich hoffe, dass die Leute lachen, sich amüsieren, sich von meiner Musik berührt fühlen. Dafür gehe ich auch gerne aus meiner Komfortzone heraus.

Wie zeigt sich das?

Ich habe immer schon gerne gesungen, aber jetzt erst geht es ins Professionelle. Peter Maffay hat gerade erst mit mir ein Duett gesungen. Und das heißt schon was, wenn der mich ernst nimmt, dann ist das ein Ritterschlag auf der einen Seite, auf der anderen heißt das aber auch: Bülent, jetzt musst du es bringen.

Sie sprachen gerade über Ihren Glauben. Wie praktizieren Sie ihn?

Ich habe mich für den christlichen Glauben entschieden. Allerdings nicht für die Institution Kirche. Das Thema Nächstenliebe, Offenheit, die Kraft zu haben, dass es nach dem Leben weitergeht, das bewegt mich. Deswegen habe ich auch keine Angst vor dem Tod, sondern eher davor, dass meine Kinder, ich habe ja noch sehr kleine Kinder, zu früh ihren Vater verlieren. Dafür bete ich.

Kommen wir noch einmal zurück zu Ihrer Komfortzone. In „Babbel Net!“ haben Sie mit Paula Lambert über Sex gesprochen.

(lacht) Ich wirke auf der Bühne sehr locker, bin privat allerdings schon etwas konservativer. Komischerweise war ich jedoch bei Paula sehr offen und habe ja auch schon öfter gesagt, dass ich beim Thema Fetisch Frauenfüße ganz schön finde. Ich habe das nie als schlimm angesehen. Der eine steht auf schöne Hände, der andere Füße. Frauen lackieren nicht umsonst ihre Fußnägel, tragen hohe Schuhe, machen dabei ihren Rücken kaputt – die Armen.

Ich halte das Thema Fetisch auch für nichts Schlimmes. Es gibt natürlich Fetische, das darf man nicht verwechseln, die kriminell sind. Da bin ich auch komplett dagegen. In meiner Sendung reden wir aber über Fetische, die fast schon wieder witzig sind. Mir wurde beispielsweise von einem Föhn-Fetisch berichtet. Da hat jemand an seinem Bett sechs Föhne angebracht. Und jeden Morgen, wenn er aufwacht, föhnt er sich einen (lacht).

Sie standen bereits mit Helene Fischer auf der Bühne. Hat Helene schöne Füße?

Ja! Und sie riecht auch gut. Sie ist ja nicht so groß, dadurch hat sie schöne zierliche Füße, obwohl sie sehr viel tanzt. Oft haben ja Tänzerinnen kaputte Füße, aber das habe ich nicht erkennen können.

Nun bietet es sich an, dass auch Helene Fischer mal bei Ihnen in der Show vorbeischaut. Ist da schon was geplant?

Bis jetzt noch nicht. Einmal hätte es fast geklappt, dann kam aber Corona dazwischen. Aber mal schauen, ich habe jetzt mit Peter Maffay gesungen, mit Roland Kaiser habe ich ‚Santa Maria‘ in der Rock-Version gesungen. Damit hatte ja niemand gerechnet, auch dass der Roland das so toll mitgemacht hat. Vielleicht gibt es ja mal eine Single.

Es ist schon auffällig, dass Sie besonders im Schlagerbereich gut ankommen.

(lacht) Ich habe auch schon mit Saltatio Mortis und Korn gesungen. Ich glaube, die Schlagersänger finden es geil. Irgendwie steckt ja in jedem ein kleiner Rocker. Helene Fischer hört privat auch Rock-Musik. Und vielleicht haben sie durch mich endlich mal die Möglichkeit, das auszuleben, was sie wirklich fühlen.

Sogar Marianne Rosenberg ist ein Fan meiner Musik, vielleicht machen wir ja auch mal was zusammen. Viele haben gesehen, wie gut die Rock-Versionen mit Helene Fischer oder auch Roland Kaiser ankamen und darüber freue ich mich sehr.

Dann fehlt doch jetzt nur noch eine große Show.

Ich könnte mir eine Musik-Comedy-Show gut vorstellen. Da schauen wir einfach mal, was die Zukunft noch so bringt, man darf auf jeden Fall gespannt sein.



Am Donnerstag (6. Juni 2024) startet die dritte Staffel „Babbel Net!“ von und mit Bülent Ceylan. Die erste Folge zum Thema „Tanzen“ ist ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek abrufbar, und um 0.35 Uhr dann auch im Ersten.