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Ommas 90. im „Leierkasten“: Warum Familien jetzt gemeinsam in dieses BORDELL in Bayern pilgern

Ommas 90. im „Leierkasten“: Warum Familien jetzt gemeinsam in ein BORDELL in Bayern pilgern

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Bildnummer: 50441609 Datum: 15.04.2003 Copyright: imago/Müller-Stauffenberg Rot beleuchtetes Fenster mit herzförmiger Lampe eines Etablissements im Kasseler Rotlichtmilieu, Objekte , Symbolfoto , Restlichtaufnahme; 2003, Kassel, Bordell, Bordelle, Puff, Puffs, Rotlichtviertel, Rotlicht, Rotlichtbezirk, rote Beleuchtung, beleuchtet, beleuchtete, Herz; , quer, Kbdig, Einzelbild, Deutschland, , / Etablissement; Aufnahmedatum geschätzt Foto: imago
  • Auf Google wird das leckere Essen des angeblichen Lokals „Leierkasten“ gelobt
  • Doch im Leierkasten wird kein Essen serviert – er ist ein Bordell!
  • Die Nutzer vielen auf die falschen Bewertungen hinein – aufgrund von raffinierten Tricks

München. 

Bayern ist bekannt für seine deftige Küche. Wer bei seinem Besuch in München also „Schweinshaxen“ oder „Weíßwürscht“ probieren will, der schaut meist im Internet, welche Restaurants gut bewertet sind. Vor allem das Lokal „Leierkasten“ in der Ingolstädter Straße sammelte in den letzten Wochen massenweise gute Bewertungen auf Google – ein Nutzer schreibt: „Super Schenkel gibt’s hier.“

Doch damit sind keine Hühnerschenkel gemeint. Denn der Leierkasten ist keine Gaststätte für Gourmets – sondern ein Freudenhaus! User gaben falsche Bewertungen über das angeblich so deliziöse Essen dort ab, wie die „Welt“ berichtete. Sie verschwiegen dabei, dass der „Leierkasten“ eher etwas für lüsterne Singles und nicht für hungrige Familien ist.

Touristen folgen falschen Bewertungen zum „Leierkasten“

Doch Touristen folgten dem Geheimtipp und gingen mit ihren Kindern dorthin. Sie staunten, als sie vor Ort erst begriffen, um welches Gewerbe es sich tatsächlich handelte. Laut der „Welt“ könne das dem Besitzer des Freudenhauses Probleme beschweren – obwohl er nichts gegen die irreführenden Bewertungen unternehmen kann.

Denn sie sind Teil einer Scherzaktion, die ursprünglich auf der Studenten-App „Jodel“ ihren Anfang nahm. Auf dieser App tauschen sich Studierende über Verkehrswege und Ausgehtipps in München aus. Manchmal tauchen dort auch verwirrende oder mysteriöse Geheimtipps auf – wie der „Leierkasten“ als angebliches Gourmetrestaurant. Daraufhin wurden die Fake-Bewertungen auch auf Google verbreitet.

Nutzer entwerfen Fake-Websites über angebliches Lokal

Manche Nutzer machten sich sogar die Mühe und entwarfen eine Website, um den Witz noch weiter auf die Spitze zu treiben. Am Freitagmittag gab es bereits 160 Fake-Bewertungen über das tolle Essen im „Leierkasten“. So schreibt ein User: „Sehr empfehlenswert! Hier ist der Gast König!“ und lobt den leckeren Lava-Kuchen.

Ein anderer kommentiert: „Das Ambiente ist dort sehr gemütlich.“ Gemütlich ist es dort bestimmt – jedoch wahrscheinlich ein bisschen zu bequem für ahnungslose, hungrige Touristen. (leve)