Veröffentlicht inPanorama

Mottenkugeln ade: So entstehen die lästigen Löcher im T-Shirt wirklich

Mottenkugeln ade: So entstehen die lästigen Löcher im T-Shirt wirklich

14956000B79792B5.jpg
ILLUSTRATION - Eine Frau wirft ein biologisch abbaubares T-Shirt von dem Textilhersteller C&A am 15.05.2017 in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) in eine Bio-Tonne. Viele Kleidungsstücke werden heute in Deutschland nur noch wenige Male getragen und dann weggeworfen. Für die Umwelt ist das eine Belastung. Der Textilhändler C&A setzt nun auf ein neues Konzept zum Umweltschutz. (zu dpa "Das voll kompostierbare T-Shirt kommt" am 16.05.2017) Foto: Guido Kirchner/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Jeder wird von kleinen Löchern im T-Shirt geplagt
  • Schuld daran haben weder Motten noch Waschmaschine
  • Die Ursache tragen die meisten Menschen am Körper

Berlin. 

Du bist morgens spät dran, trinkst hektisch den Kaffee aus und bemerkst zu allem Überfluss plötzlich auch noch, dass dein Lieblingsshirt ein unschönes Loch hat. Die Frustration ist groß und das Kleidungsstück wandert in die Tonne – mal wieder, denn ständig bekommen T-Shirts Löcher und werden dadurch untragbar. Vor allem in Bauchhöhe tauchen die unschönen Dinger auf. Wie kann das sein?

Misstrauisch wird die Waschmaschine begutachtet – ist der Schleudergang etwa zu rabiat und zerreißt die Klamotten? Ist die Textilqualität heutzutage einfach nicht mehr das, was sie einmal war? Oder haben sich fiese Motten im heimischen Kleiderschrank angesiedelt, wo sie sich unbemerkt ganz genüsslich über Baumwollshirts hermachen?

Der wahre Übeltäter wird meist am Körper getragen

Die gute Nachricht vorweg: Niemand muss voreilig zu übelriechenden Mottenkugeln greifen oder sich durch den Kauf einer neuen Waschmaschine in Unkosten stürzen. Denn die Ursache für die Löcher im Stoff liegt woanders. Verantwortlich für die Schäden ist laut „Express“ Reibung. Die entsteht vor allem, wenn Hosenknopf, Gürtel oder Reißverschluss gegen den Stoff scheuern. Bei Autofahrern kann auch der Sicherheitsgurt der Übeltäter sein.

Genauer erklärte das im September 2016 Marcus Weber, Professor am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein: Das T-Shirt „besteht aus einzelnen Maschen, die durch Reibung geschädigt werden. Das heißt, das Garn wird geschädigt. Und wenn das Garn geschädigt ist, dann reicht eine kleine Dehnung oder eine kleine Bewegung, um diese Maschen herausspringen zu lassen“, beschrieb der Experte im WDR.

So lässt sich das Problem vermeiden

Abhilfe verschaffen kann man sich, indem das T-Shirt in die Hose gesteckt wird – gerade in Zeiten von Highwaist-Jeans geht das modisch völlig klar. Außerdem empfielt es sich, die Gürtelschnalle häufig zu variieren, damit die Reibung nicht immer auf exakt die gleiche Stelle trifft. So belibt das Lieblingsshirt hoffentlich lange erhalten. (raer)