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Michaela May: Darum ist die Beziehung zu ihren Töchtern so intensiv

Michaela May: Darum ist die Beziehung zu ihren Töchtern so intensiv

Weihnachten steht vor der Tür. Für Schauspielerin Michaela May bedeutet das ein Wiedersehen mit ihren beiden Töchtern, die in London leben. Wie schwer der Abnabelungsprozess war und was gegen Sehnsucht hilft, verrät sie im Interview.

Schauspielerin Michaela May (62, „“) feiert Weihnachten zuhause in München. „An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag sind meine Kinder aus London da und meine 93-jährige Mutter“, freute sie sich bereits beim ARD-Adventsessen im November auf das anstehende Wiedersehen.

Weihnachten, das heißt für Michaela May Zeit mit der Familie verbringen. Weil Weihnachten aber vor allem auch ein Kinderfest ist, drängt sich die Frage auf, ob sie sich denn schon darauf freut, irgendwann einmal Oma zu werden. „Einerseits haben die meisten meiner Freundinnen schon Enkelkinder und irgendwie würde ich manchmal auch ganz gern Fotos herumzeigen“, gibt sie zu. Andererseits sei man als „Oma“ aber im letzten Lebensabschnitt angekommen. „Insofern ist mir schon lieber, noch einfach nur Mami zu sein.“

Dass sie als solche ihren Job gut gemacht hat, zeigt sich unter anderem an der großen Vorfreude auf das Wiedersehen an Weihnachten. Wichtig gewesen bei der Kindererziehung seien ihr: „Liebe, Nestwärme, Stabilität, Geborgenheit, Sicherheit, Fürsorge und eine Bezugsperson, die immer da ist und dich genau kennt.“ Diese emotionale Basis sei eine große Hilfe gegen Unsicherheit, Angst und mangelndes Selbstbewusstsein, erklärt die engagierte Münchnerin und landet damit bei einem großen Herzensthema:

Michaela May ist Patin der Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit und kennt einige der mehr als 550 Anlagen sehr gut, wie sie erklärt. „Auf dem Gelände des Kinderdorfs in Tema, Ghana, gibt es eine SOS-Schule und eine SOS-Universität“, was die Grimme-Preisträgerin (2006, „Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel“) besonders wertvoll findet, denn die Chance auf Bildung sei sehr wichtig. Um solche Angebote aber überhaupt annehmen zu können, braucht es die stabile emotionale Basis.

Und die lieferten die Kinderdorf-Mütter für ihre bis zu zehn Kinder. Ob da genug Raum bleibt für die Bedürfnisse des einzelnen Menschen? Offensichtlich ja, denn „diese Beziehung bleibt über die Kindheit hinaus bestehen“, hat May bei ihren Besuchen der SOS-Kinderdörfer in Deutschland, Ghana und Thailand gelernt. „Auch wenn die Kinder erwachsen sind, selbst Familie und Beruf haben, kommen sie immer wieder gerne zu ihrer Kinderdorfmutter zurück.“ Ganz wie bei Familie May!