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Mann schmuggelt Geckos für Haustiermesse in der Unterhose

Mann schmuggelt Geckos für Haustiermesse in der Unterhose

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Grüne Baumgeckos, so wie das Exemplar auf dem Bild, hat ein Deutscher in seiner Unterhose geschmuggelt. Foto: dpa
„Deutsche“, so sagt Sandra Altherr von der deutschen Tierschutzorganisation „Pro Wildlife“, „stellen das Rückgrat des Schmuggels der neun seltenen und bedrohten Arten des Baumgeckos dar.“ Ein Deutscher wurde nun wieder erwischt – mit Geckos in der Hose.

Bangkok. 

Die Zöllner am Flughafen der neuseeländischen Stadt Auckland mussten sich das Lachen verkneifen, bevor sie die Handschellen zuschnappen ließen. Denn aus der Unterhose des Deutschen, den sie vor dem Abflug Richtung Europa einer Leibesvisitation unterzogen, waren ihnen ein paar putzmuntere, aber geschützte „Grüne Baumgeckos“ entgegengekrabbelt.

„Deutsche“, so sagt Sandra Altherr von der deutschen Tierschutzorganisation „Pro Wildlife“ während der gegenwärtig stattfindenden Artenschutzkonferenz CITES in der thailändischen Hauptstadt Bangkok, „stellen das Rückgrat des Schmuggels der neun seltenen und bedrohten Arten des Baumgeckos dar.“

Haustiermesse „Terraristik“ öffnet am Samstag in Hamm

Ausnahmsweise steht einmal Deutschland statt China in der Rolle des Buhmanns da. Denn die meisten Käufer treffen sich regelmäßig auf der größten exotischen Haustiermesse der Welt, der „Terraristik“, die am Samstag in der ostwestfälischen Stadt Hamm ihre Tore öffnet. Sammler suchen vor allem nach seltenen, bedrohten oder geschützten Tieren wie dem „Grünen Baumgecko“, der pro Stück rund 2000 Euro kostet.

Nur drei Viertel der feilgebotenen Tiere, so glaubt „Pro Wildlife“, gehören nicht zu bedrohten oder gefährdeten Arten. „Wir haben einmal versucht, einen Überblick über das Ausmaß des Angebots zu gewinnen“, erzählt Sandra Altherr, „aber das stellte sich angesichts der Masse als unmöglich heraus.“

Sieben Händler bieten in ihren Kleinanzeigen auf der Webseite „Terraristik.com“ unter dem Stichwort „Naultinus“ die seltenen, nur in Neuseeland vorkommenden Baumgeckos an. Bis auf die Verkäufer weiß niemand genau, wie sie nach Deutschland gekommen sind. Sicher ist: Seit Freitag stieg der Preis der giftgrünen Insektenfresser noch einmal ordentlich an. Denn auf der CITES-Konferenz wurden alle neun Arten des Baumgeckos auf Anhang 2 der Schutzliste gestellt. Zukünftig können die Sammlerobjekte aus Neuseeland nur noch verscherbelt werden, wenn die Herkunft klar ist.