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Krankenkasse verweigert Frau wichtige Lungenkrebs-Therapie

Krankenkasse verweigert Frau wichtige Lungenkrebs-Therapie

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X-rays in the hands of a surgeon in hospital Foto: Getty Images/iStockphoto
  • Eine Frau aus Kassel leidet an Lungenkrebs
  • Noch Chemo- und Immuntherapie soll nun ein Medikament gegen Brustkrebs helfen
  • Doch die Krankenkasse stellt sich quer

Kassel. 

Viele Krebspatienten setzen ihre Hoffnung auf Medikamente, die noch kaum oder sehr rudimentär erforscht sind. Auch Sandra Dollinger aus Kassel setzt ihre Hoffnung in solch eine Therapie. Sie leidet an Lungenkrebs, will aber ein Brustkrebsmedikament nehmen. Die Krankenkasse verweigert die Übernahme der Kosten.

„Es ist unser letzter Strohhalm“, sagt ihr Partner Stefan Icke. Darüber berichtet die HNA. „Die Ablehnung war ein Tiefschlag für uns“, sagt er der Zeitung weiter. Dabei seien die Kosten gar nicht teurer als auch bei den zugelassenen Medikamenten. Aber privat können sie es nicht stemmen. Denn: Die Behandlung würde 4000 bis 5000 Euro kosten – alle drei Wochen, ein Jahr lang.

Der Lungenkrebs begann bei der Kasselerin mit einem nicht enden wollenden Husten

Angefangen hat alles Anfang des Jahres. Die 43-Jährige fing sich einen Husten ein, der chronisch wurde. Dann folgten eine Grippe und Luftprobleme. Geraucht hat sie nie in ihrem Leben.

Die Diagnose eines Lungenfachärztin sei niederschmetternd gewesen. „Ich war eigentlich nie krank“, sagt die Mutter zweier Töchter der Zeitung. Als Verkäuferin in einem Supermarkt habe sie nie gefehlt.

Chemo- und Immuntherapie waren nicht erfolgreich

Doch seit der Diagnose hat sie viele Therapien schon mitgemacht. Vier Mal hat sie es mit Chemotherapie versucht. Auch eine Immuntherapie versprach keinen Erfolg.

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Ihr Arzt Dr. Achim Rittmeyer schlug das Medikament „Kadcyla“ vor. Doch die Krankenkasse setzte dem einen Riegel vor. „Den Leistungsansprüchen der Versicherten auch im Falle regelmäßig tödlich verlaufender Krankheiten sind Grenzen gesetzt“, erläutert Thomas Umbach vom Vorstand der zuständigen BKK Henschel Plus.

Das Medikament sei in der Brustkrebstherapie zugelassen. Wie es aber bei der Bekämpfung von Lungenkrebs wirke, sei nicht erforscht. Doch Sandra Dollinger hätte die Erlaubnis der Krankenkasse als Ausnahme bekommen können – wenn es da nicht noch andere Arzneimitteltherapien geben würde, die noch nicht angewendet wurden.

Heißt: Erst in der letzten Konsequenz dürfe sie das Medikament vielleicht nehmen. Obwohl ihr behandelnder Arzt der Meinung sei, dass sie auf eben jenes Medikament aufgrund der Mutation ihres Tumors besser ansprechen könnte.

Der Zustand der Erkrankten hat sich verschlechtert

Der 43-Jährigen geht es derzeit immer schlechter. Sie hat mit einer erneuten Chemotherapie angefangen. Jetzt wird sie wohl auch ihre Haare verlieren. Sie hat sie vorsorglich schon abgeschnitten. (js)