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Laser-Behandlung soll Kim Phucs Napalm-Narben lindern

Laser-Behandlung soll Kim Phucs Napalm-Narben lindern

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dpa-picture-alliance-62930954-highres~01ba69d6-f079-4dfd-b438-1f079cf6882b.jpg Foto: picture alliance / AP Photo
Kim Phuc war das „Napalm-Mädchen“: Bisher glaubte sie, erst im Himmel keine Schmerzen mehr zu haben von der Brandwaffe. Nun hofft sie.

Miami . 

Ihr schmerzverzerrtes Gesicht, ihr nackter, verbrannter Kinderkörper stehen so exemplarisch für den Horror des Vietnam-Krieges wie wenig andere Bilder: Vor 43 Jahren erlitt Kim Phuc, damals neun Jahre alt, bei einem versehentlichen Napalm-Angriff des südvietnamesischen Militärs schwerste Verbrennungen. Jetzt werden laut einem Bericht des US-Magazins „Time“ die Narben der inzwischen 53-Jährigen im US-Bundesstaat Florida mit Laser behandelt – und Kim Phuc hat eine Chance auf ein Leben mit weniger Schmerzen.

Foto-Reporter Nick Ut machte am 8. Juni 1972 das Bild von Kim Phuc und anderen flüchtenden Kindern vor dem Hintergrund von Soldaten und der Rauchwolke über dem Dorf Trang Bang. Er brachte das Mädchen in ein Krankenhaus, wo der Verletzten kaum Überlebenschancen eingeräumt wurden. Für das Foto bekam er den Pulitzer-Preis, bis heute stehen sich der Fotograf und das Kriegsopfer nah: Kim Phuc nennt den 65-jährigen Onkel Ut.

Ein Leben voller Schmerzen

Jahrelang musste sich Kim Phuc Hauttransplantationen unterziehen und schmerzhafte Übungen machen, um überhaupt ein wenig Beweglichkeit wiederzuerlangen und zu erhalten. Seit jenem Tag im Juni ‘72 lebt sie mit starken Schmerzen. Weil Napalm festklebt, ließ es sich nicht löschen oder abwaschen. „Das Feuer klebte sehr lang an ihr“, zitiert das Time-Magazin Dermatologin Jill Waibel; es habe Kim Phucs Haut bis in tiefstes Schichten zerstört – ihre Narben seien vier mal so dick wie gesunde Haut.

Nach dem Bericht wird Phuc mit Laser behandelt, mit dem sonst Falten um die Augen gemildert werden sollen: Die Strahlen erhitzen die Haut bis zum Siedepunkt, um Narbengewebe aufzulösen. Die Ärztin schätzt, dass Kim Phuc bis zu sieben Behandlungen brauchen wird – selbstverständlich immer unter dem Einsatz von Schmerzmitteln. Die gläubige Christin setzt große Hoffnungen in die Therapie: „So viele Jahre habe ich gedacht, erst im Himmel werde ich keine Narben und keine Schmerzen mehr haben. Aber jetzt gibt es den Himmel auf Erden für mich.“ moi