• Hornbach vermarktet bonbonfarbene Gartenlauben als Rückzugsort für Frauen
• Sie sollen nun der stereotype Gegenpol zu „Man Caves“ sein
• Die Häuschen sind aus verschiedenen Gründen nichts für Feministinnen

Berlin. 

Dass Jungengymnasien Anfang des 20. Jahrhunderts auch für Mädchen geöffnet wurden, war damals ein Verdienst der Frauenbewegung. Doch Feminismus war gestern. Nun ist der Trend offenbar wieder rückläufig: Nachdem Frauen jahrelang dafür gekämpft haben, einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft sowie in allen Räumlichkeiten zu finden, sollen sie sich nun in rosafarbene Gartenhäuschen verziehen.

Das zumindest vermittelt eine Anzeige des Baumarktes Hornbach, die zurzeit im Netz kursiert. Darauf zu sehen ist ein sogenanntes She-Shed – das Gegenstück zum „Man Cave“, dem Rückzugsort für Männer. Ein kuschelig-pastellfarbener Schuppen wird dort als Refugium für Frauen vermarktet – und zwar ausschließlich für Frauen.

She-Sheds explizit als „Gartenhäuser für Frauen“ vermarktet

Auf die Idee kam Hornbach laut Vice aufgrund der Tatsache, dass die She-Sheds im Sommer letzten Jahres der letzte Schrei in den USA waren. Durch die She-Sheds bekommen Frauen nun endlich die Möglichkeit, ihren klischeehaften Mädchenfantasien zu frönen. Genauso stereotyp bewirbt Hornbach die ollen Gartenlauben: Sie könnten als „Yoga-Höhle, Lese-Insel, Kreativ-Hütte“ dienen, also für alles, was Frauen halt so machen.

Außerdem ist in diesem Haus „nur Zeit für Dich“ – als Frau selbstverständlich, denn Typen würden sich in diesem Zuckerwatten-Alptraum ja niemals blicken lassen. Um sicher zu stellen, dass sich nicht doch ein männlicher Vertreter des Homo Sapiens in den winzigen Schuppen verirrt, schreibt Hornbach gleich im Titel: „Gartenhäuser für Frauen“.

„Brigitte“ titelt: „Diese Frauenhäuser finden wir klasse“

Den Redakteurinnen von „Brigitte“ scheinen die She-Sheds dennoch zu gefallen, wenn sie titeln: „Diese Frauenhäuser finden wir klasse!“. Wer allerdings nicht der Tatsache Rechnung trägt, dass ein Frauenhaus im Allgemeinen kein She-Shed ist, sondern ein Zufluchtsort für misshandelte Mütter, der wird erst recht keinen Gedanken an den feministischen Kampf um gemischte Schulen verschwenden. (leve)