Halloween: US-Vater verkleidet Sohn als Hitler – und wundert sich dann auch noch über die Reaktionen
Bryant Goldbach verkleidet sich oft als historische Figur
Doch mit seiner aktuellen Verkleidung löste er Diskussionen aus
Auf der Straße wurde er deshalb beleidigt
Owensboro.
Gruselige Verkleidungen und kleine Streiche gehören an Halloween in den USA einfach dazu, doch die Kostüme einer Familie aus Owensboro in Kentucky gingen dann eindeutig zu weit: Der Vater Bryant Goldbach ging als SS-Mann, den Sohn verkleidete er als Adolf Hitler. So wollte die Familie beim „Trick or Treat“ am 26. Oktober Süßigkeiten einsammeln oder anderen Streiche spielen.
Die Verkleidungen, die in Deutschland unter Strafe verboten sind, sorgten offensichtlich in der Nachbarschaft für heftige Diskussionen – zum Teil sogar für Angriffe auf die Familie, wie Goldbach und lokale Medien berichten. Die Zeitung „Herald Leader“ hat einen Facebook-Beitrag des Vaters veröffentlicht, der mittlerweile nicht mehr verfügbar ist.
Darin habe Goldbach geschrieben: „Heute haben erwachsene Menschen meinen fünfjährigen Sohn bedroht“. Passanten hätten versucht, dem Jungen das Kostüm auszuziehen. Dass man ihn selbst kritisieren würde sei das eine, doch sein Kind zu beleidigen könne er nicht verstehen.
„Jeder weiß, dass wir uns für Geschichte interessieren“
Dass der Vater mit der Wahl der Kostüm selbst für den Entrüstungssturm verantwortlich ist, sieht Goldbach wohl nicht ein. In dem zitierten Post soll er geschrieben haben: „Jeder der uns kennt, weiß, dass wir uns für Geschichte interessieren und uns oft als historische Figuren verkleiden.“
Tatsächlich scheint er sich für Geschichte zu interessieren. Zwar ist Braynt Goldbachs Facebook-Profil öffentlich kaum mehr einsehbar, eine Recherche unserer Redaktion zeigt aber: er ist Mitglied in zahlreichen Gruppen zur Geschichte der USA, des Unabhängigkeitskrieges und zu anderen Themen. Auch Deutschland spielt in Goldbachs Leben eine Rolle: sein Facebook-Profil ziert ein Foto des Brandenburger-Tors und ein Emoji mit Deutschland-Flagge.
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Zeitweise hatte Goldbach sein Profil im sozialen Netzwerk deaktiviert – wohl auch aufgrund der Kritik, die ihm entgegenschlug. In sozialen Netzwerken wurde er als Nazi beschimpft, auf der Plattform Reddit schrieben Nutzer, dass er Glück gehabt habe, nicht in Deutschland zu sein. Denn dort kommt man für so ein Kostüm womöglich ins Gefängnis, oder wird – wie es andere schreiben – auf der Straße geschlagen. Moderatoren auf Reddit hatten von der Diskussion und den Beleidigungen genug und sperrten das Topic zum Bild von Goldbach. Damit liegen so wohl auch richtig, denn mit dem Foto ist eigentlich alles gesagt. (ac)