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EU verbietet Zucht von Waschbären

EU verbietet Zucht von Waschbären

Brüssel. 

Waschbär, Grauhörnchen und Kleinem Mungo geht es in Europa an den Pelz. Die EU-Kommission hat diese Vierbeiner auf eine Liste unerwünschter Tier- und Pflanzenarten gesetzt. Insgesamt umfasst diese Liste sogenannter invasiver fremder Arten 37 verschiedene Pflanzen und Tiere, deren weitere Ausbreitung in Europa bekämpft werden soll. Die Verordnung beschränkt Haltung, Import, Verkauf und Zucht von Arten, die eigentlich von anderen Kontinenten stammen und sich in Europa schon mehr oder weniger ausgebreitet haben. Die Regelung gilt auch für Zoos: Die Tierparks dürfen ihre Tiere behalten, müssen aber dafür sorgen, dass sie sich nicht fortpflanzen oder ausbrechen.

Doch die deutschen Tierparks reagieren empört auf den Beschluss, Waschbären in Zoos aussterben zu lassen. Der Geschäftsführer der Deutschen Tierpark-Gesellschaft, Jan Bauer, sprach von reiner Augenwischerei. „Nur weil ein paar Waschbären in deutschen Zoos in Zukunft womöglich nicht mehr vorhanden sind, vermehren sich die mehreren Hunderttausend Waschbären in Deutschland natürlich trotzdem weiter.“ Laut Bauer erfüllten gerade Tierparks die Aufgabe, Menschen auf das Thema dieser invasiven Arten aufmerksam zu machen. Zudem würden sie hohe Auflagen erfüllen, um die Gehege vor einem Entweichen der Tiere abzusichern.

Waschbären stammen ursprünglich aus Nordamerika. 1934 wurden vier Tiere am hessischen Edersee ausgesetzt. Aus dieser kleinen Familie entwickelte sich bis heute eine Population von geschätzten 500 000 Tieren. In Deutschland sind die Allesfresser in freier Wildbahn nahezu ohne Feinde.