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Ein spätes Liebesgeständnis

Ein spätes Liebesgeständnis

Berlin. 

Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) soll von 1995 bis 1999 eine Geliebte gehabt haben. Das berichtet das Magazin „Bunte“ in seiner aktuellen Ausgabe. 20 Jahre will die Berliner Immobilienmaklerin Beatrice Egerváry-Herbold mit dem Geständnis gewartet haben. Dem Magazin gegenüber erzählte sie nun: „Ich war die Geliebte von Helmut Kohl. Wir waren seelenverwandt, wir haben uns sehr geliebt.“ Darüber wolle sie jetzt auch ein Buch schreiben.

Bis 1999 sei die Berlinerin die heimliche Freundin des Kanzlers der Einheit gewesen. 1996 bis 1998 hätten die beiden die intensivste Zeit ihrer Beziehung erlebt. Kennengelernt hätten sie sich bereits im Jahr 1990 im Hotel „St. Georg“ in Bad Hofgastein. Der damalige Bundeskanzler sei dort zur Fastenkur gewesen. Herbold war mit ihrem Mann angereist. Gemeinsam mit seinem Fahrer Ecki Seeber soll Helmut Kohl an Ostern in der Sauna des Hotels gesessen haben. Nachdem die damals 31-Jährige den Raum versehentlich betreten habe, habe Kohl sie eingeladen zu bleiben. Dem Magazin sagte Herbold: „Helmut Kohl forderte zum Zusammenrücken auf und ich sollte mich neben ihn setzen.“ Die peinliche Situation habe sich als „total unkompliziert“ erwiesen.

Nach der Kur seien sie in schriftlichem Kontakt geblieben und hätten sich in den Folgejahren immer wieder im Frühjahr zur Kur in Bad Hofgastein getroffen.

An Ostern 1995, Beatrice Herbold war damals Chefin der Modelagentur Frankfurt One, verbrachte sie allein Zeit in Österreich. Sie habe damals kurz vor der Trennung von ihrem Mann gestanden. Nach diesem Urlaub habe sie der Kanzler in ihrer Agentur in Königstein besucht. Kohl sei direkt von einem Gipfeltreffen mit dem damaligen französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac in Straßburg gekommen. Er habe ihr sogar einen Kristallapfel geschenkt, den ihm vorher Chirac gegeben habe. Kohl habe sie auch später in ihrer Wohnung in Wiesbaden besucht. Erst 1998, nach der Abwahl Kohls als Kanzler, habe sich das Verhältnis gelöst, seien seine Besuche seltener geworden. 1999 im August sei endgültig Schluss gewesen.

Auf Anfrage dieser Zeitung erklärten die Anwälte Helmut Kohls: „Auf solche Vorgänge reagieren wir nicht.“