Es gab eine Zeit, in der die Schweine fliegen konnten. Zumindest wenn man dem japanischen Zeichentrick-Meister Hayao Miyazaki vertrauen darf. Er schuf im Jahr 1992 mit „Porco Rosso“ (Arte, 20.15 Uhr) einen seiner nicht ganz so starken Filme, weshalb Arte den Streifen wohl erst jetzt in deutscher Erstausstrahlung zeigt. Aber selbst ein schwacher Miyazaki ist immer noch ein ganz passabler Film.
Auch wenn die Ausgangssituation zunächst ein bisschen befremdet. Der ehemalige Luftwaffenpilot Porco Rosso hat sich nach seinen traumatischen Erlebnissen aus dem Ersten Weltkrieg in ein Wesen halb Mensch, halb Schwein verwandelt und fristet sein Dasein auf einer Adria-Insel. Dort macht er Jagd auf Luftpiraten, die mit ihren Wasserflugzeugen die Gegend terrorisieren. Doch zwischen den Guten und den Bösen herrschen feste Regeln, die für ein gewisses Gleichgewicht sorgen. Bis eines Tages der amerikanische Luftpirat Curtis auftaucht, der das rote Flugschwein herausfordert und es sogar abschießt, als der gerade zu einem Reparaturflug unterwegs ist. Das kann der Veteran Porco nicht auf sich sitzen lassen, bei der Rivalität geht es letztlich um Leben und Tod.
Porco Rosso versucht den Spagat zwischen Unsinn und Tiefsinn, es findet sich viel Witz in der an sich tragischen Geschichte über einen alternden Helden. Das ganze gepackt in einen Zeichentrickcharme, der bewusst an die Ästhetik von Miyazakis „Heidi“ erinnert.
Kein großer Wurf von Miyazaki, aber ein unterhaltsames Stück Trickunterhaltung.