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„Du bleibst uns unvergessen“: Abiturienten schalten skurrile Todesanzeige

„Du bleibst uns unvergessen“: Abiturienten schalten skurrile Todesanzeige

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Silhouette of cross shape with sunrays and cloudy sky. Foto: Getty Images/iStockphoto
  • Die Schüler eines bayerischen Gymnasiums haben eine skurrile Protestaktion zu ihrem Abistreich gestartet
  • Weil es im Vorfeld zu viele Verbote gab, haben sie den Abistreich kurzerhand beerdigt
  • Das sagt der Schulleiter zur Aktion

Pfaffenhofen a. d. Ilm. 

Weil sie zu wenig Freiheit in der Gestaltung ihres Abistreiches erlebten, haben die Abiturienten des Schyren-Gymnasiums in der bayerischen Kreisstadt Pfaffenhofen an der Ilm den berühmten Scherz zum Abitur kurzerhand zu Grabe getragen.

Nach einem Trauerzug in ihrer Schule betrauern die Schüler ihren Abistreich in einer Todesanzeige sogar öffentlich. Der Direktor hat dafür nur bedingt Verständnis und nennt die Aktion eine „Verlegenheitslösung“, wie er dem „Donaukurier“ sagt.

Todesursache: zu viele Restriktionen

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„Nach langem Siechtum entschlief unser langjähriger, treuer Begleiter, der Abistreich“, heißt es in der skurrilen Traueranzeige. Einst zur Erheiterung des Schulalltags geboren, hätte er viele Jahre bis zu seinem Tod am 22. Juni 2018 vor sich hinvegetiert.

Als „Todesumstände“ werden die Gründe aufgezählt, die zum Scheitern des Abi-Streiches geführt haben sollen. „Die Schulleitung wollte den Ort des Abistreichs festlegen“, heißt es da. Darüber hinaus hätten auch die Lehrer die Teilnahme verweigert, zahlreiche Vorschläge seien verboten worden, stattdessen seien nur „harmlose Spielchen“ erlaubt gewesen.

„Du bleibst uns unvergessen“

„Der Verstorbene“ sei noch am selben Tag von den Abiturienten eingeäschert worden. „Du bleibst uns unvergessen, deine Q12“, schreibt die Abiturklasse.

Tatsächlich habe der Abi-Streich nach einem Trauerzug durch das Schulgebäude, nach Abschiedslied und Trauerrede einen letzten Ort der Ruhe gefunden. Die Schüler haben „den Verstorbenen“ in einer Urne auf einem Hügel vor der Schule vergraben, wie es im „Donaukurier“ heißt.

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Schulleiter wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Zeitung gegenüber äußert sich der Schulleiter des Schyren-Gymnasiums, Dietmar Boshof, kritisch zur Protestaktion. Die Vorwürfe der Schüler seien so nicht korrekt, „sie entsprechen nur zu einem kleinen Teil der Wahrheit“, sagt er.

Die symbolische Beerdigung sei eine „Verlegenheitslösung“, es habe an konkreten Vorschlägen der Abiturienten gefehlt. Für restriktive Vorgaben der Schulleitung gebe es „gute Gründe“.

Überraschender Bruch mit Tradition

Abiturstreiche haben in ganz Deutschland eine lange Tradition und waren laut „Donaukurier“ auch am Schyren-Gymnasium lange Zeit vor allem eines: eine Überraschung. Diese wollten die Abiturienten sich auch dieses Jahr nicht nehmen lassen und wenn auch nicht wie gewohnt, verblüfft haben sie mit ihrer Aktion sicher den ein oder anderen. (alka)