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Drogen, Misshandlungen: So schwer war das Leben von Linkin Park-Sänger Chester Bennington (†41)

Drogen, Misshandlungen: So schwer war das Leben von Linkin Park-Sänger Chester Bennington (†41)

Chester Bennington
Chester Bennington war bei seinen Fans enorm beliebt. Foto: imago/CTK Photo

Der Tod von Chester Bennington (†41) schockte am Donnerstag die Musikwelt (hier die schrecklichen Details).

In seiner Wohnung in Los Angeles hatte der Sänger der Band Linkin Park sich erhängt.

Schon vorher war bekannt, welch harte Vergangenheit Bennington hinter sich hatte. Der Sänger wuchs in Phoenix (Arizona) in einem schwierigen sozialen Umfeld auf. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er zehn Jahre alt war. Während seiner Kindheit wurde immer wieder sexuell missbraucht, wie er dem Magazin „Kerrang“ ausführlich erzählt hatte.

Benningtons traurige Kindheit

In bewegenden Gesprächen machte Bennington seine schwere Kindheit öffentlich. Er hatte als kleiner Junge regelmäßig das Gefühl, seine Familie umbringen zu wollen. Weil er sich schämte, erzählte er erst sehr spät von seinen traumatischen Erlebnissen.

Diese Erlebnisse brachten Bennington allerdings zu einer enormen Kreativität. Speziell in selbst komponierten Liedern verarbeitete er seine Gefühle.

Massive Drogenprobleme

Doch Bennington griff zur Verarbeitung seiner schweren Kindheit auch immer wieder zu Drogen, die ihm fast seine Musiker-Karriere gekostet hätten. Mit Sean Dowdell eröffnete er 1995 ein Tattoo-Studio in Phoenix. Die beiden leiteten zudem die Band „Grey Daze“, die sich nach zwei erfolglosen Alben im Jahr 1998 auflöste.

Als Bennington vor dem musikalischen Aus stand, wurde er von einem Musikproduzenten zu einem Casting eingeladen. Die Band „Xero“ suchte einen neuen Sänger. Bennington schloss sich in ein Tonstudio ein und fertigte in drei Tagen unzählige Demos an.

Der musikalische Durchbruch

Die Band nahm Bennington daraufhin als neuen Sänger auf und benannte sich in „Hybrid Theory“ um. Das erste Album wurde ein Reinfall.

Doch im Musik-Riesen Warner fand die Band einen neuen Verleger und taufte sich erneut um. Ab sofort hieß die Gruppe „Linkin Park“. Am 24. Oktober 2000 veröffentlichten sie das erste Album, das den vorherigen Band-Namen „Hybrid Theory“ trug. Der Tonträger verkaufte sich mehr als 27 Millionen Mal und stellte den großen Durchbruch der Band dar. Der bekannteste Song des Albums: „In the End“ (siehe Video oben).

Bis 2017 veröffentlichte die Band sechs weitere Alben, die kommerziell sehr erfolgreich waren. In den USA sowie in Deutschland schafften es jeweils fünf ihrer Alben auf Platz 1 der Album-Charts.

Fans liebten Bennington

Doch der kommerzielle Erfolg bedeutete für Bennington kein persönliches Glück. Er kam mit seinen Band-Mitgliedern nicht gut zurecht und griff erneut zu Alkohol und Marihuana, worunter seine Gesundheit enorm litt. Häufig landete er im Krankenhaus.

Auch privat hatte er massive Probleme und ließ sich im Jahr 2005 von seiner Frau Samantha Olit scheiden, mit der er einen Sohn hatte. Später heiratete er mit Talinda Ann Bentley ein früheres Playboy-Model. Die beiden hatten drei Kinder. Zudem hatte er ein weiteres Kind aus einer früheren Beziehung sowie einen adoptierten Sohn.

Bennington hatte zuletzt beteuert, seine Drogenprobleme im Griff zu haben. Mit dem Lebenswandel ging aber auch einher, dass er sich von seinen Bandmitgliedern völlig distanzierte. Dies führte zu einer Stil-Änderung der Band, die plötzlich sehr weiche Pop-Songs produzierte.

Dennoch war Bennington bis zuletzt bei seinen Fans sehr beliebt. Nun trauern seine Anhänger um einen der bedeutendsten Sänger des vergangenen Jahrzehnts.

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.