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Bekommst du beim Musik hören Gänsehaut? Dann hast du offenbar ein ganz besonderes Gehirn!

Bekommst du beim Musik hören Gänsehaut? Dann hast du offenbar ein ganz besonderes Gehirn!

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junge Frau mit Kopfhoerer hoert Musik, Oesterreich, Wien young woman with headphone listening to the music, Austria, Vienna BLWS461895 Copyright: xblickwinkel/K.xThomasx Boy Woman with Kopfhoerer listen Music Austria Vienna Young Woman With Head Listening to The Music Austria Vienna Copyright xblickwinkel K Foto: imago/blickwinkel
  • Hast du auch manchmal Gänsehaut, wenn du Musik hörst?
  • Laut einer neuen Studie könntest du dann ein ganz besonderes Gehirn haben

Berlin. 

Kennst du dieses Gefühl, wenn Led Zeppelins „Stairway to Heaven“ durch deine Kopfhörern schallt und du plötzlich Gänsehaut bekommst? Oder stellen sich bei dir vielleicht die Nackenhärchen auf, wenn du in der Oper sitzt und die letzten Töne von „La Traviata“ vernimmst? Dann könnte es sein, dass du ein ganz besonderes Gehirn hast!

Der ehemalige Harvard-Student Matthew Sachs untersuchte dieses Phänomen, veröffentlichte seine Ergebnisse im „Oxford Academic Journal“. Er verglich dem „Independent“ zufolge die Gehirnaktivitäten von Menschen, die beim Musik hören Gänsehaut bekommen mit jenen, die sie nicht haben. Dabei fand er heraus, dass Menschen mit einer emotionalen und physischen Bindung zu Musik eine andere Hirnstruktur haben als Probanden ohne eine solche Beziehung: Sie haben mehr Nervenfasern zwischen dem Hörkortex und dem neuronalen Bereich für Gefühle.

Mehr Emotionen bei Menschen mit Gänsehaut

„Die Idee, dass es mehr Fasern und erhöhte Effektivität zwischen zwei Regionen gibt, heißt, dass man eine effektivere Verarbeitung zwischen ihnen hast“, sagt Sachs dem Online-Portal „Neuroscience“. Wenn du also Gänsehaut beim Musik hören bekommst, dann hast du wahrscheinlich stärkere und differenziertere Emotionen. Das Phänomen kann auch daher kommen, dass du bestimmte Erinnerungen mit einem Lied verbindest.

Bisher hatte Sachs erst eine relativ kleine Gruppe mit 20 Menschen untersucht. Nun möchte er seine Forschung jedoch ausweiten. Und herausfinden, was genau die Gänsehaut verursacht.

Musik könnte Therapie für psychische Störungen sein

Mit seiner Forschung könnte er sogar dazu beitragen, psychische Störungen zu behandeln. Sachs erklärte dem Online-Portal „Quartz“: „Depressionen verursachen die Unfähigkeit, bei alltäglichen Dingen Freude zu empfinden. Man könnte Musik als Therapie nutzen, um Gefühle zu entdecken.“ (leve)