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ARD-Komödie „Reiff für die Insel“ – etwa so platt wie die Landschaft

Komödie „Reiff für die Insel“ – so platt wie die Landschaft

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Reiff für die Insel - Katharina und der Schäfer Foto: ARD Degeto/ Gordon Mühle
Brav und beschaulich: in der Vierten Folge der ARD-Krimikomödie „Reiff für die Insel“ muss sich Anwältin Katharina Reiff mit einer Schafsherde auseinandersetzen.

Essen. 

Gut möglich, dass die beschauliche Insel Föhr so viel Fernsehwerbung gar nicht benötigt. Aber wenn die Krimikomödienreihe „Reiff für die Insel“ überhaupt einen positiven Effekt hat, dann den, dass man gleich mal über ei­nen Urlaub auf diesem norddeutschen Kleinod nachdenkt.

Mehr als beschaulich ist auch das, was Oliver Schmitz (Regie) und Marcus Hertneck (Buch) uns hier in „Katharina und der Schäfer“, der vierten Folge um die harmlos-nette Insel-Anwältin Katharina Reiff (Tanja Wedhorn), servieren. Die muss sich diesmal unter anderem mit einer marodierenden Schafsherde befassen, die gleich mal den Minigolfplatz vollköttelt und verwüstet.

Und dann ist da noch dieser trällernde Schäfer (Antoine Monot jr.), der im Schlaf fast von einem angesägten Baum erschlagen worden wäre. Warum er in Wirklichkeit ein Opernsänger auf der Flucht vor einem Rockerboss und dessen Aufragskiller ist, erfahren wir auch irgendwann, aber eigentlich bleibt die einzig spannende Frage immer nur, was die Schafe gerade wieder treiben. Und was die alleinerziehende Katharina an diesem schmerbäuchigen Langweiler Thies (Jan Gregor Kemp) findet, den sie so gerne zum Inselball begleiten würde.

Niemand kommt zu Schaden

Dass hier jemand wirklich zu Schaden kommen könnte, muss man keinen Augenblick befürchten, auch die Beteiligten machen nie den Eindruck, als ob je etwas Schlimmes passieren könnte. Und wenn die Folge eines Streifschusses wie das Ende einer Mafiaoper in Zeitlupe inszeniert wird, dann ist damit auch schon die höchste Dramatikstufe erreicht. Brav plätschert alles vor sich hin, und man dämmert auf dem Sofa ein wenig dahin beim Zusehen.

Wie man es aus regionalen Vorabendkrimis kennt, soll die Schrulligkeit des Personals ein Hinguckfaktor sein, Leute, die – Achtung, hoher Norden! – Fiete Finnsen oder Finn Feddersen heißen und „Jo, ma kieken“ sagen. Das darf man lustig finden, muss man aber auch nicht. Es ist eher so platt wie die Insel.

Fazit: Krimikomödie der biederen Art mit norddeutschem Lokalkolorit. Fürs Vorabendprogramm bei halber Länge womöglich ganz nett, fürs Hauptprogramm eindeutig zu dürftig.

ARD, Donnerstag, 12. März, 20.15 Uhr