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Alice Schwarzer streitet mit Muslima – dann eskaliert es

Alice Schwarzer streitet mit Muslima – dann eskaliert es

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Alice Schwarzer sorgte mit ihrem Kommentar gegenüber einer Muslima für Shitstorm. Foto: imago images / Alexander Pohl

Als Rednerin nahm Alice Schwarzer (76) an der Konferenz „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ an der Goethe-Universität in Frankfurt teil.

Vor der Universität hatte sich eine kleine Gruppe von Demonstrantinnen versammelt, mit der Alice Schwarzer wohl in einen Dialog treten wollte.

Alice Schwarzer: Video von ihrem Kommentar geht viral

Die Situation eskalierte schnell. Auf einem Video sieht man einen Ausschnitt der lauten Auseinandersetzung zwischen Schwarzer und einer der Demonstrantinnen.

Auf dem Video ist zu erkennen, wie Alice Schwarzer nach einer Aussage der jungen Muslima eine Geste mit ihrer rechten Hand macht. Dabei berührt Schwarzer die junge Frau leicht an ihrem linken Arm.

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Alice Schwarzer macht krassen Kommentar

Die junge Demonstrantin reagiert sofort. „Fassen Sie mich nicht an“, sagt sie zu Schwarzer. Alice Schwarzer gibt dann diesen Kommentar von sich: „Ich dachte, nur ein Mann darf Sie nicht anfassen“.

Empörung über den Kommentar verbreitet sich

In sozialen Netzwerken hat die kurze Szene für Aufregung gesorgt. Hatice Akyün etwa, Journalistin mit türkischer Herkunft, ist über den Kommentar von Alice Schwarzer empört. Folgendes schreibt sie dazu auf ihrem Twitter-Account:

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„Diese paar Sekunden mit Alice Schwarzer sind kaum auszuhalten, ihre Arroganz, ihre Überheblichkeit, ihre Respektlosigkeit, ihr Zynismus! Wenn das Feminismus sein soll, dann schäme ich mich, Feministin zu sein“.

Auch Satiriker Jan Böhmermann reagierte auf den Vorfall mit dem schlichten Satz: „alte weisse frau“.

Positive Stimmen für Alice Schwarzer

Es gibt auch Stimmen, die Schwarzer zu verteidigen suchen:

  • „Alice Schwarzer setzt sich seit ca. 50 Jahren für die Rechte der Frau ein. Sie kritisiert gewisse Aspekte einer Religion und wird dafür als Anti-Feministin, Rassistin, Anti-Muslimin und Übergriffige beschimpft. Bin kein Schwarzer-Fan, halte das aber für erbärmlich“.
  • „Man kann sich so viel man will einer Seite „anschließen“. Aber wenn man bei den Linken auch nur ein bisschen daneben greift, wird man sofort als rechts oder etwas hasserfülltes gelabelt. Passiert momentan vielen. Die linke Ideologie zerfrisst sich selbst“.
  • „Für mich ist sie wie eine Mutter im Geiste, wenn ich das mal so sagen darf. Sie hat für meine Bewusstwerdung eine große Rolle gespielt und sie hat für die Emanzipation der Frauen insgesamt sehr, sehr viel getan. Sie ist keine Heilige, sondern ein Mensch mit Licht und Schatten“.

Alice Schwarzer antwortet auf die Vorwürfe

Über die Twitter-Seite von dem Emma-Magazin, das Schwarzer gründete, äußert sie sich zu dem Vorfall. In einem kurzen Brief adressiert Alice Schwarzer die junge Frau, die sie angefasst hat:

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„Sie und zwei weitere Frauen fingen sofort an, sehr erregt zu schreien. Ich habe versucht zu argumentieren und dabei Ihren linken Arm leicht angetippt. Daraufhin haben Sie noch lauter geschrien […] und ich habe ironisch geantwortet […]. Eigentlich zu läppisch, überhaupt darüber zu reden.

Ich habe mich davon nicht entmutigen lassen, eine Zeitlang zugehört und dann vorgeschlagen, dass ihr mich einladet, damit wir in Ruhe miteinander reden können. Und was machen Sie aus diesem Versuch, zu verstehen? Eine Diffamationskamapgne. Echt traurig. Und aufschlussreich“. (ses)