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74 neue Vorschläge: ¯|_(ツ)_|¯ -Männchen kann Emoji werden

74 neue Vorschläge: ¯|_(ツ)_|¯ -Männchen kann Emoji werden

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facepalm~59c35054-9cb1-4be7-8a16-c070e2481803.jpg Foto: ZRB
Der Fundus an Chat-Symbolen wächst: Nun sind 74 neue Emojis im Gespräch. Wen das nervt, kann das auch mit einem Zeichen ausdrücken.

Los Angeles. 

Sprechende Symbole schicken statt viele Worte verlieren: Wer Fan von Emojis ist, kann sich auf den Juni freuen: Dann werden neue Symbole bekannt gegeben – und in diesem Jahr gibt es bislang 74 Vorschläge, die beste Chancen haben. Das geht aus der Liste beim zuständigen Unicode-Konsortium hervor. Unicode vergibt seit 1991 jedem Zeichen eine eigene Nummer – sprachunabhängig.

Wie es schon längst einen Ersatz für Smiley-Symbole wie 😉 gibt, könnte es mit der Unicode-Version 9.0 dann auch für das belustigt achselzuckende Männchen ¯|_(ツ)_|¯, den Shruggie, ein Emoji geben. Wenn alle Vorschläge durchkommen, wird es auch ROFL-Emoji geben und ein Symbol für eine Schwangere. Lügen lässt sich dann mit einem Gesicht mit Pinocchio-Nase darstellen. Die Seite emojipedia lässt alle 74 aktuellen Anregungen in einem Video auflaufen:

Gurke ist auf der Liste, Kloß kämpft

Das Emoji-Tierreich wird unter anderem um eine Fledermaus bereichert. Am längsten ist aber die Liste neuer Essensymbole: 15 Emojis von der Gurke bis zum Döner. Für die Aufnahme eines Kloß- und Knödelsymbols läuft sogar eine Crowdfunding-Initiative, die bisher mehr als 8000 Dollar eingesammelt hat. Der Kloß ist dabei nur eine Etappe. Die Initiative will auch in das Gremium einziehen, das über die Emojis berät.

Die Vorschlagssammlung wird zusammengestellt vom gemeinnnützigen Unicode-Konsortium, das in Mountain View sitzt, wo auch Google seine Heimat hat. Ein Wahlrecht haben nur elf Vollmitglieder, allesamt IT-Konzerne. Aus Deutschland ist SAP darunter. In Abstimmung mit der Internationalen Organisation für Normung (ISO) ist das Konsortium für eine einheitliche Codierung von Zeichen verantwortlich. Die nationalen ISO-Gremien prüfen ab Februar die Vorschläge, ehe die Liste von dem Konsortium im Juni verabschiedet wird. Mit Widerstand wird nicht gerechnet.

Kondom und Kitkat haben es nicht geschafft

Der Lebensmittelkonzern Nestlé ist bislang gescheitert mit seinem Vorstoß, das Brechen eines Kitkat-Riegels auf die Liste zu heben. Er findet sich ebenso nicht wie die Anregung eines Kondomherstellers, das Verhütungsmittel mit einem eigenen Symbol zu würdigen. Die kurz vor Jahresende erstellte Liste ist aber gegenüber einem früheren Stand noch einmal um sieben Vorschläge gewachsen.

Mit Version 8.0 im Juni 2015 waren bereits 41 weitere Emojis hinzugefügt worden. Doch die mehr oder weniger spaßigen Bildchen machen nur einen Teil der Neuerungen: 120.737 Zeichen lassen sich aktuell mit Unicode darstellen, zuletzt sind zum Beispiel die Kleinbuchstaben des Cherokee-Alphabets aufgenommen worden.