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Berliner Grundschullehrer hetzt gegen Juden und verbreitet Verschwörungstheorien als „Volkslehrer“

Berliner Grundschullehrer hetzt gegen Juden und verbreitet Verschwörungstheorien als „Volkslehrer“

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Berliner Grundschullehrer hetzt gegen Juden und verbreitet Verschwörungstheorien als „Volkslehrer“

Berliner Grundschullehrer hetzt gegen Juden und verbreitet Verschwörungstheorien als „Volkslehrer“

Darum sind die Reichsbürger gefährlich

Die so genannte Reichsbürger-Bewegung umfasst mehrere Strömungen: von Verschwörungstheoretikern bis zu gewaltbereiten Rechtsextremen. Ihnen allen gemein ist jedoch die Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland als souveränem Staat.

  • Unter dem Psdeunoym „der Volkslehrer“ verbreitet ein Berliner Grundschullehrer krude Verschwörungstheorien auf YouTube
  • Seine Videos erreichen zum Teil Zehntausende Zugriffszahlen
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Berlin. 

Die Berliner Bildungsverwaltung hat einem Medienbericht zufolge Strafanzeige gegen einen Grundschullehrer gestellt, der in seiner Freizeit im Internet Verschwörungstheorien verbreitet und gegen Juden hetzt.

Auch habe die Verwaltung eine „Reichsbürgermeldung“ an die Innenverwaltung übermittelt, wie der „Tagesspiegel“ am Wochenende berichtete. Nun gehe es darum, ob der Lehrer beurlaubt werden könne, bis sich die Vorwürfe geklärt haben, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Berliner SPD, Maja Lasic, dem Blatt. Das solle in der kommenden Woche geklärt werden.

Der Lehrer Nikolai N. unterrichtet dem Bericht zufolge in der Vineta-Grundschule in Berlin-Gesundbrunnen Englisch, Sport und Musik, einem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil. Im Internet betreibt er den Youtube-Kanal „Der Volkslehrer“, auf dem er unter anderen gegen Politiker hetzt, Deutschland als vom US-Militär besetzt bezeichnet und das „weiße Europa“ bedroht sieht. Der Youtube-Kanal hat derzeit 2.500 Abonnenten.

Der „Volkslehrer“ fiel schon häufiger auf

Auch auf der Straße soll der Grundschullehrer aktiv sein, halte bei Demonstrationen Parolen hoch wie „Die Geschichte des Holocaust ist eine Geschichte voller Lügen“ oder verteile Flugblätter wie „Das Deutsche Reich besteht weiterhin fort“, heißt es weiter.

Auf dem Kirchentag im Mai störte N. bei einer Veranstaltung ein stilles Gedenken für die ertrunkenen Flüchtlinge und zuletzt beschimpfte er auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion die Initiatorin des Berliner Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh.

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Obwohl die Vorfälle bekannt seien, konnte der Grundschullehrer dafür dienstrechtlich bisher nicht belangt werden, so der „Tagespiegel“. Das gehe nur, wenn er diese Äußerungen im Klassenzimmer wiederhole.

Es gelte die freie Meinungsäußerung, solange diese nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Auch soll es seitens der Vineta-Grundschule keine Beschwerden gegeben haben.

Dem Lehrer drohen jetzt Konsequenzen

Die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Regina Kittler, fordere nun eine sofortige, vorläufige Suspendierung des Mannes. „Das ist Volksverhetzung, was er da macht“, sagte Kittler.

Wenn ein Lehrer auf einem Youtube- Kanal hetze, dann sei das nichts Privates, sagte auch die bildungspolitische Sprecherin der Berliner CDU, Hildegard Bentele, der Zeitung. Sie verstehe nicht, dass Schulleitung und Schulaufsicht nicht schon längst aktiv geworden seien.

Sollten Ermittlungen gegen Nikolai N. aufgenommen werden, ergäbe sich laut Zeitung eine neue Rechtsgrundlage. Das werde von der Staatsanwaltschaft geprüft. Sollte sich bestätigen, dass N. mit seinen Schülern über seinen Kanal spricht, könnte das ausreichen, um arbeitsrechtliche Konsequenzen zu ziehen. (epd)