Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland
Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?
In den jüngsten Juli-Umfragen von Forsa und Insa kommt die AfD auf 24 bzw. sogar 25 Prozent. Löst die Weidel-Partei schon bald die Merz-Union als stärkste politische Kraft in Deutschland ab? Woran es liegt, dass immer mehr Menschen ihr Kreuz rechtsaußen machen wollen, treibt viele im Land um. Eine naheliegende Begründung liefert jetzt die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer neuen Studie.
Fotostrecke: AfD immer stärker – die Erklärung dafür ist simpel
In den neuesten Umfragen von Forsa und YouGov kommt die AfD bundesweit auf 25 Prozent. Auch nach der Bundestagswahl scheint der Aufwärtstrend für die Partei anzuhalten. Die Rechtsaußen-Partei schneidet in den Erhebungen noch stärker ab als bei der Bundestagswahl im Februar. Foto: IMAGO / Andreas Gora, IMAGO / Zoonar (Fotomontage)Doch wieso sagt mittlerweile jeder Vierte deutschlandweit, dass er sein Kreuz bei der AfD machen will? Liegt es am Thema Asyl? Oder an der Oppositionshaltung der Weidel-Partei in Bezug auf die Ukraine-Unterstützung mit Waffenlieferungen? Foto: IMAGO/Hanno BodeDie SPD-nahe Friedrich Ebert Stiftung hat einen ganz anderen Grund ermittelt, wieso die AfD Zustimmung bekommt. Demnach geht es nicht um Kulturkämpfe zwischen links und rechts, sondern ganz simpel um die alltäglichen Sorgen der Menschen. Foto: IMAGO / SteinachIn der neuen Studie beleuchtet die Ebert-Stiftung den Zusammenhang zwischen mangelhafter Daseinsvorsorge und wachsender Unzufriedenheit mit dem demokratischen System. Hierzu wurden die 400 kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland unter die Lupe genommen. Der Trend ist eindeutig: Wo die Versorgung schlechter ist, wählen mehr Menschen die AfD. Foto: IMAGO/Hanno BodeDas bezieht sich beispielsweise auf den öffentlichen Nahverkehr, die medizinische Versorgung, Bildungsangebote, Breitbandausbau, Einkaufsmöglichkeiten sowie lebendige Ortszentren. Sehr hohe AfD-Ergebnisse und Zugewinne gibt es vor allem dort, wo sich Menschen abgehängt fühlen, vor allem in strukturschwachen Regionen im ländlichen Osten. Aber auch in altindustriell geprägten Städten im Ruhrgebiet. Foto: imago/Sven SimonIm Umkehrschluss empfehlen die Autoren der Studie der Politik, die öffentliche Infrastruktur auszubauen. Weniger Frust über die Zustände – weniger Zustimmung für die AfD? Das „Sondervermögen Infrastruktur“ der schwarz-roten Bundesregierung biete hier eine Chance, meint die Friedrich-Ebert-Stiftung. Foto: IMAGO/Andreas GoraOb die AfD-Werte aber tatsächlich dadurch sinken werden? Bisher konnte die Partei immer neue Themen für sich erschließen – angefangen mit dem Euro, dann das Thema Asyl, die Antihaltung zu den staatlichen Corona-Maßnahmen und zuletzt die Gegenposition zur Ukraine-Politik unter den Kanzlern Scholz und Merz. Foto: IMAGO/Müller-Stauffenberg