Wer in diesen Tagen aufmerksam durch Gelsenkirchen spaziert, dem fällt womöglich etwas auf: Menschen, die an ungewöhnlichen Ecken stehen bleiben, den Blick schweifen lassen – und dann ihr Handy zücken, um ein Foto zu machen.
Mal richtet sich die Linse auf eine verborgene Hausfassade, mal auf einen verlassenen Hinterhof, mal auf einen Baum. Doch was steckt dahinter?
Gelsenkirchen: Projekt geht unter die Haut
Tatsächlich sind es nicht nur Hobbyfotografen, die da unterwegs sind, sondern Teilnehmende eines besonderen Projekts namens „Stadtstiche“. Dahinter verbirgt sich nämlich eine ebenso kreative wie persönliche Idee, die Gelsenkirchen auf eine neue Art sichtbar macht – und buchstäblich unter die Haut geht.
++ Zoom Gelsenkirchen stellt Kamera im Gehege auf – dann passiert es zum ersten Mal ++
Entwickelt wurde das Projekt von Melina Di Febo. Ursprünglich hatte sie sich mit dem Konzept für ein Künstlerstipendium beworben, doch ihr Vorhaben war zu umfangreich. Stattdessen entstand in Kooperation mit der Stadt Gelsenkirchen ein offenes Kunstprojekt.
Stadt in NRW fördert Tätowierungen
Der Ablauf ist simpel: Wer ein persönliches Motiv aus Gelsenkirchen festhalten möchte, kann es bis zum 22. Juni 2025 einreichen. Allerdings nicht irgendwie: Das Foto muss durch einen kleinen Rahmen geschossen werden – eine Art Postkarte mit rechteckigem Ausschnitt. Dieser Rahmen liegt an zahlreichen öffentlichen Stellen in der Stadt aus oder kann zu Hause ausgedruckt werden.
Die Motive werden dann von Tätowiererin Melina Di Febo künstlerisch interpretiert und schließlich als Tattoo umgesetzt. Und jetzt wird es besonders: Die Stadt Gelsenkirchen zahlt die Hälfte vom Preis, so müssen die Kunden nur noch 150 Euro pro Tattoo zahlen.
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Wer noch mitmachen möchte, hat bis zum 22. Juni Zeit, seine Motive einzureichen. Die Tattoos werden dann im Juli in Gelsenkirchen gestochen.