Gelsenkirchen hat es in einem neuen Ranking erneut schwer getroffen. In einer aktuellen bundesweiten Bewertung schnitt die Stadt so schlecht ab wie seit 13 Jahren nicht mehr.
Nun räumen Gelsenkirchens Einwohner ein weiteres Mal deutliche Schwächen ein und äußern konkrete Kritik an bekannten, teils gefährlichen Problembereichen.
Gelsenkirchen auf vorletztem Platz im Ranking
Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024 landete Gelsenkirchen bundesweit auf Platz 24 von 25 in der Kategorie der Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern. Die Stadt verschlechterte sich minimal im Vergleich zur letzten Erhebung, die Bewertung stürzte von 4,34 auf 4,38 ab. Es ist sogar die schlechteste Platzierung seit 2012! 84 Prozent der Teilnehmer fühlen sich beim Radfahren nicht sicher.
Einschränkungen und Gefahren prägen das Radfahren in Gelsenkirchen. Probleme wie schlechte Ampelschaltungen, holprige Radwege, Falschparker und fehlende Rücksichtnahme wurden besonders häufig genannt. Dennoch gibt es Lichtblicke: Öffentlich verfügbare Leihräder und eine gute Wegweisung wurden von den Teilnehmenden hervorgehoben.
ADFC fordert besseres Radwegenetz für Gelsenkirchen
Maja Tölke, Vorsitzende des ADFC Gelsenkirchen, betont die Bedeutung des Radverkehrs: „Eine fahrradfreundliche Stadt ist ein Gewinn für alle, denn Radfahren reduziert den Stau, fördert die Gesundheit und schont das Klima. Außerdem ist Fahrradinfrastruktur wesentlich kostengünstiger als Straßen für Autos und LKW. Gelsenkirchen hat deshalb gute Gründe, fahrradfreundlicher zu werden.“
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Die Befragung ergab zudem, dass viele Radwege schlecht instand gehalten sind und an gefährlichen Stellen abrupt enden. Besonders häufig wurden die De-La-Chevallerie-Straße und die Berliner Brücke als Risiko genannt. Eine sichere Verbindung über die Kurt-Schumacher-Straße zählt ebenso zu den Forderungen der Radfahrenden wie der Ausbau von geschützten Radwegen.
Bundesweiter Test unter Beteiligung von Gelsenkirchen
Der ADFC-Fahrradklima-Test findet alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums statt. 2024 beteiligten sich bundesweit 213.000 Menschen, darunter 532 aus Gelsenkirchen. Der ADFC Gelsenkirchen steigerte die Teilnehmerzahl um über 50 Prozent. Die Ergebnisse sollen Städten wie Gelsenkirchen helfen, gezielt Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs einzuleiten.