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AfD rückt von Putin ab – und flirtet mit Trump

In der AfD bröckelt die bedingungslose Putin-Treue. Gleichzeitig schielt die Partei auf Donald Trump und seinen Kurs.

© IMAGO / ZUMA Press Wire; IMAGO / Hanno Bode

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Seit langem steht die AfD demonstrativ hinter Wladimir Putin. Doch inzwischen regt sich in der Partei Widerspruch gegen die kremlfreundliche Linie, wenn auch vorsichtig.

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Kehrt die AfD Putin den Rücken?

Der russlandfreundliche Kurs der AfD zeigt sich immer wieder. Doch in Teilen der Partei zeichnet sich ein kleiner Sinneswandel ab. Abgeordnete wie Rüdiger Lucassen, der Putins Krieg schon länger kritisch sieht, sprechen von einem veränderten Stimmungsbild. „Bei vielen Abgeordneten normalisiert sich derzeit der Blick auf Russland. Die Realpolitiker in der AfD setzen sich durch“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion der „Süddeutschen Zeitung“.

Russland sei nicht das „missverstandene Opfer“, als das es manche gern darstellen. Lucassen macht klar, Russland sei wie jede Großmacht ein Staat mit eigenen geopolitischen Interessen und genau so müsse man es auch betrachten. In der Fraktion selbst, so Lucassen, „wagen sich Unterstützer einer russlandkritischen Linie mehr aus der Deckung“.

Globale Lage habe sich geändert

Von einer lautstarken Abkehr ist die AfD aber weit entfernt. Das machte Parteichef Tino Chrupalla vergangene Woche im Bundestag deutlich. Die AfD lehnt weiterhin Waffenlieferungen an die Ukraine ab, glaubt an eine diplomatische Lösung mit dem Kreml-Herrscher Wladimir Putin und fordert die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.


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Gleichzeitig rückt ein anderer ins Blickfeld: die USA. Allerdings nur in einer ganz bestimmten Besetzung. Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionschefin der AfD, sagte im Podcast „POLITICO Berlin Playbook“, die Partei nehme die USA inzwischen deutlich positiver wahr. Vor allem, weil Donald Trump heute Präsident sei und eben nicht Kamala Harris. Die globale Lage habe sich dadurch verändert. Dass Putin bisher bei den Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg nicht aufgetaucht sei, nennt sie „bedauerlich“.