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Lebenslänglich nach Mord mit der Armbrust

Lebenslänglich nach Mord mit der Armbrust

Dortmund. 

Das Landgericht Dortmund hat einen 50 Jahre alten Mann wegen einer tödlichen Armbrust-Attacke auf eine 80-jährige Musikkritikerin zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte die Tat bis zum Schluss geleugnet. Die Richter sind aber davon überzeugt, dass er die Seniorin im Oktober 2011 mit dem Bolzen einer Pistolen-Armbrust beschossen hat, um die Herausgabe von EC-Karte und Geheimnummer zu erpressen. Die Frau war an schweren Herzrhythmusstörungen gestorben, die von dem Schuss ausgelöst worden waren. Hintergrund der Tat sollen Geldnöte gewesen sein.

„Seine finanzielle Lage zum Tatzeitpunkt kann nur als desaströs bezeichnet werden“, sagte der Vorsitzende Richter Wolfgang Meyer in der Urteilsbegründung. An den Tagen nach der Tat waren hohe Geldbeträge vom Konto der Musik-Journalistin abgehoben worden.

Der 50-Jährige hat die Geldabhebungen und die Verantwortung für den Tod der Journalistin stets bestritten. Er räumte zwar ein, dass es am Tattag zu einem Streit mit der alten Dame gekommen sei, in dessen Verlauf er ihr einen Schlag vor die Brust versetzt habe. Einen Tötungsvorsatz und den Einsatz einer Pistolen-Armbrust bestritt er jedoch. Eine derartige Waffe war nach seiner Festnahme im Kofferraum seines Autos gefunden worden. „Ich hatte das Sportgerät aber nicht mit ins Haus genommen“, beteuerte der Angeklagte.