Veröffentlicht inRegion

Polizisten halten Schweigeminute für Reichsbürger-Opfer

Polizisten halten Schweigeminute für Reichsbürger-Opfer

120494422.jpg
Foto: STEFAN AREND
Am Samstag um 15 Uhr wollen die Polizisten innehalten. Sie gedenken ihres in Bayern ermordeten Kollegen. Die Fahrzeuge bekommen einen Trauerflor.

An Rhein und Ruhr. 

Der gewaltsame Tod des 32-jährigen bayrischen Polizisten, der im Dienst während einer Razzia durch die Schüsse eines sogenannten Reichsbürgers tödlich verletzt wurde, sorgte vergangene Woche deutschlandweit für Entsetzen. Aus diesem Grund gibt es diesen Samstag um 15 Uhr in NRW, wie auch bundesweit, eine Schweigeminute. Das gab das Innenministerium bekannt.

Im Dienst Solidarität zeigen

„Alle Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen können ihre Trauer und Solidarität zeigen“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD). Wenn die Einsatzlage es zulasse, könnten dazu auch Streifenfahrzeuge am Fahrbahnrand halten, erläuterte er.

„Natürlich geht die Einsatzlage vor, kein Kollege wird in seinem Einsatz die Trauerminute abhalten“, erklärte Innenministerium-Sprecherin Sevinc Coskuneren. Eine vergleichbare Solidaritäts-Aktion in NRW in den letzten Jahren sei ihr nicht bekannt, so die Sprecherin. „Aber so eine schreckliche Tat rechtfertigt es, dass wir landesweit unser Mitgefühl zeigen“, begründete die 35-Jährige.

Trauerflore an Einsatzfahrzeugen

Es habe bereits eine Aktion im Zuge des tragischen Todesfalles gegeben: Am 20. Oktober seien NRW-weit schwarze Trauerflor-Bändchen an allen Streifenwagen angebracht worden, berichtete die Sprecherin weiter. „Diese werden erst nach der Beisetzung des Kollegen entfernt.“

Alle Polizisten kennen die Gefahr

„Alle Polizisten haben schon brenzlige Situationen im Dienst erlebt“, berichtet Daniel Freitag, Sprecher der Kreispolizeibehörde Wesel. Daher sei die Solidarisierung mit dem verstorbenen Kollegen und seiner Familie sehr emotional. „Die Polizisten sind untereinander sehr teambewusst,“ erklärt Freitag. Alle Kollegen seien immer sehr betroffen, wenn einem von ihnen etwas zustößt. „Und dabei ist es egal, aus welchem Bundesland der verletzte oder getötete Kollege stammt“, so Freitag.