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Panik beim Public Viewing in Turin – mehr als 1500 Verletzte

Panik beim Public Viewing in Turin – mehr als 1500 Verletzte

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Panik beim Public Viewing in Turin – mehr als 1500 Verletzte

Panik beim Public Viewing in Turin – mehr als 1500 Verletzte

Champions League: Massenpanik unter Juve-Fans

Das Champions-League-Finale in Cardiff endete mit einem klaren 4:1 Sieg von Real Madrid.

In Turin sehen Tausende ihren Heimatclub Juventus gegen Real Madrid in der Champions League beim Verlieren zu. Dann bricht Panik aus.

Turin. 

Bei einer Massenpanik in Turin beim Public Viewing während des Champions-League-Finals zwischen Juventus Turin und Real Madrid sind mehr als 1500 Menschen verletzt worden. Acht seien schwer verletzt worden, ein sieben Jahre alter Junge und eine Frau lebensgefährlich, berichteten italienische Nachrichtenagenturen am Sonntag unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Juventus hatte das Spiel in Cardiff mit 1:4 (1:1) verloren.

Am Samstagabend war es auf dem zentralen Platz San Carlo, auf dem rund 30 000 Menschen gewesen sein sollen, zu einer Panik gekommen. Nach Angaben des Polizeipräsidenten war wahrscheinlich ein Knallkörper explodiert und hatte die Menschen in die Flucht getrieben. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass man von etwas anderem als Panik als Grund für das Unglück ausgehen könne.

Vorwürfe gegen Organisatoren

Medien berichteten von umgefallenen Absperrgittern und Menschen, die „Bombe“ gerufen hätten. Fans berichteten von vollkommener Planlosigkeit und versperrten Fluchtwegen. Die meisten Menschen hätten Schnittwunden erlitten, erklärte ein Arzt vor Ort der Turiner Zeitung „La Stampa“. Der gesamte Platz war mit Glasscherben und Schuhen übersäht. Auf Fotos sah man Menschen, die sich auf ein Kioskdach geflüchtet hatten.

„Ich bin erschüttert von dem, was gestern auf dem Platz San Carlo passiert ist und stehe den betroffenen Menschen nahe“, schrieb Turins Bürgermeisterin Chiara Appendino auf Twitter. Es wurden Vorwürfe an die Organisatoren des Massenevents laut – zum Beispiel, wie es sein konnte, dass Knallkörper und Glasflaschen auf dem Platz zugelassen waren oder warum es keine besseren Kontrollen gab.

Der Präsident von Juventus Turin, Andrea Agnelli, drückte den Verletzten seine Solidarität aus. (dpa)