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Wüste Beschimpfungen im FKK-Bereich des Strandbads Xanten

Wüste Beschimpfungen im FKK-Bereich des Strandbads Xanten

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Foto: WAZ FotoPool
Mit Beleidigungen und Drohungen sahen sich mehrere Gäste im FKK-Bereich der Xantener Südsee konfrontiert. Der Staatsschutz ist eingeschaltet worden.

Xanten. 

Lange haben wir auf Freibadwetter warten müssen. Daher tummelten sich am vergangen Mittwoch natürlich auch unzählige Badegäste an der Xantener Südsee. Was jedoch im FKK-Bereich passierte, hat vielen Badegästen, darunter Familien mit ihren Kindern, Angst gemacht.

Beleidigt, beschimpft, bespuckt

Eine Gruppe von jungen Männern beleidigte die Gäste aufs übelste, beschimpfte vor allem Frauen. „Sie haben uns beleidigt, beschimpft und sogar bespuckt“, sagt eine Leserin, die aus Angst ihren Namen nicht nennen möchte. „Wir Frauen seien alle Schlampen und sie würden uns alle ausrotten, so war der Wortlaut.“ Zwischendurch hätten die jungen Männer immer „Allahu akbar“ gerufen.

Die Angst der Badegäste im Freizeitzentrum war so groß, dass erst niemand eingriff – „wir waren froh, als die Männer endlich weg waren“, so die Familienmutter. Nichtsdestotrotz beton sie, dass es sich keinesfalls um Flüchtlinge gehandelt habe. „Die jungen Männer sprachen sehr gut deutsch und leben bestimmt schon lange bei uns“, ist sich die 53-Jährige sicher. „Aber diese Verachtung, dieses Aggressionspotenzial machte einem wirklich Angst.“ Andere Badegäste haben berichtet, dass sich die Männer schon am Dienstag am Strandbad aufgehalten hätten und auch dort mit Pöbeleien für Unmut sorgten.

Betroffene fühlt sich von Badbetreibern im Stich gelassen

Von den Veranstaltern des Bades fühlt sich die Kamp-Lintforterin schon etwas im Stich gelassen. „Auch wenn ich eigentlich nicht zur Hysterie neige, hätte ich mir ein angemessenes Eingreifen durch Personal und Polizei gewünscht.“

Lisa-Marie Theunissen vom FZX kann den Vorfall bestätigen. Auch sie wurde von den Beschuldigten beschimpft, als sie einen Platzverweis ausgesprochen hat. Da die jungen Männer dem nicht nachkamen, habe sie die Polizei verständigt. „Die Beamten haben uns dann geholfen, die entsprechende Personengruppe vom Gelände zu entfernen und unser Hausrecht durchzusetzen“, so Theunissen.

Dass es sich bei dem Vorfall nicht um eine Kleinigkeit handelt, bestätigt ein Sprecher der Kreispolizei Wesel. „Die Geschädigte aus Kamp-Lintfort hat sich mittlerweile auch bei uns gemeldet“, so der Polizeisprecher. „Wir nehmen die Vorkommnisse auch sehr ernst.“

Daher ist der Vorfall mittlerweile sogar beim Staatsschutz gelandet. „In solchen Fällen sind wir natürlich sensibilisiert“, so der Sprecher der Kreispolizei Wesel. „Aber wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.“ Auch die zuständige Behörde in Duisburg bittet in solchen Fällen, dass sich die Bevölkerung an die Polizei wendet. „Nur dann können wir auch tätig werden“, sagt Daniela Krasch von der Polizei Duisburg, die sowohl als Sprecherin für die Kripo als auch für den Staatsschutz zuständig ist. Anzeigen können sowohl über das Internet erstattet werden, aber auch bei jeder Polizeidienststelle.

Zeugen gesucht

Im aktuellen Fall aus Xanten sucht die Polizei dringend nach Zeugen. Wer hat am Mittwoch, 20. Juli, gegen 13.30 Uhr im FKK-Bereich des Strandbades oder später im Bereich der Wasserskianlage Beobachtungen gemacht, wer wurde Augen- oder Ohrenzeuge? Die Polizei Xanten bittet um Mithilfe unter der Nummer 02801/7142-0.