Veröffentlicht inMülheim

Sozialkaufhaus vorübergehend geschlossen

Sozialkaufhaus vorübergehend geschlossen

Das Sozialkaufhaus des gemeinnützigen Vereins Help 2007 an der Oberhausener Straße in Styrum ist seit zehn Tagen geschlossen. Darauf weist ein Aushang an der Eingangstür hin. Auch im Internet werden die Kunden auf den Standort in Oberhausen-Sterkrade verwiesen. „Wir wollen am kommenden Montag höchst wahrscheinlich wieder eröffnen“, sagt der Gründer und Vorsitzender des in Magdeburg ansässigen Vereins, Wilhelm Töller. „Der Standort ist sehr erfolgreich. Wir wollen unbedingt an ihm festhalten.“ Das Warengebot durch Spenden und Haushaltsauflösungen sei dort sehr gut und auch die Kundennachfrage sehr hoch.

Zehn Beschäftigte

Seit der Schließung hätten sich allein in Magdeburg gut 150 Menschen gemeldet und nach der Zukunft des Standortes gefragt. Zunächst werde der Verein den Laden direkt übernehmen, über die weitere Zukunft müssten in dieser Woche aber noch Gespräche mit dem Vermieter und den zehn Beschäftigten, die überwiegend zuvor arbeitslos gewesen seien und Teilzeit tätig seien, geführt werden.

Eine Lösung sei aber so gut wie perfekt. Für die vorübergehende Schließung macht Töller persönliche und wirtschaftliche Gründe verantwortlich. Aus Unkenntnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge sei die bisherige Betreiberin, die das Sozialkaufhaus im Februar 2013 eröffnet hatte, gescheitert, so dass ein Betreiberwechsel nötig sei. „Schon zu ihrem Schutz mussten wir ihr die Franchiserechte entziehen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Der Verein hatte 2009 sein erstes Kaufhaus eröffnet und betreibt inzwischen mit 15 Partnern knapp 20 Standorte.

Die Franchisenehmer müssen jeden Monat 800 Euro an den Franchisegeber zahlen, wovon zwei Drittel in einen für Sozialprojekte bestimmten Topf gelangten. Kaufen könne man in den Sozialkaufhäusern ohne Nachweis der Bedürftigkeit, durchschnittlich müssten es über 70 Prozent sein. Diese Quote zu erreichen, stelle kein Problem dar. Dass Normalverdiener hier mal ein Schnäppchen machen, sieht Töller denn als Ausnahme.