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Konjunktur-Prognose: Nur gedämpfter Optimismus

Konjunktur-Prognose: Nur gedämpfter Optimismus

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Foto: dpa

Bereits die kürzlich veröffentlichten Daten über die aktuelle Lage hiesiger Unternehmen zeigte eine Stagnation, teilweise gar eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Ruhrgebiet. Ein ähnliches Bild ergibt sich nun hinsichtlich der Erwartungen fürs erste Halbjahr 2016, hieß es vom Unternehmerverband.

Insgesamt könne man zwar von gedämpftem Optimismus sprechen, „doch gerade in der Metallindustrie werden die Zukunftssorgen größer. Von einem Aufschwung kann keine Rede mehr sein“, so Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer, zu einer neuen Konjunktur-Umfrage. Über 300 Unternehmen aus dem Revier – darunter auch Mülheimer – hatten sich jüngst daran beteiligt.

In der Metall- und Elektroindustrie des Ruhrgebiets lägen alle Konjunktur-Parameter zum Teil deutlich unterhalb der Gesamtwirtschaft, trendmäßig etwa zehn Prozent. Die Zahl der Positivmeldungen liege im Metallbereich mit nur 44 Prozent sogar unter der 50-Prozent-Schwelle.

„Die Situation in dieser Branche lässt sich nur als unbefriedigend bezeichnen“, sagt Schmitz. Hohe Lohn- und Energiekosten seien ein Problem, zudem schwächelten Exportmärkte wie China. Branchenübergreifend seien die Geschäftserwartungen der Unternehmen im Revier mit über 60 Prozent Positivmeldungen allerdings deutlich besser.

Stabil blieben die Perspektiven für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, wenn auch in der Metall- und Elektroindustrie in abgeschwächter Form. Der Unternehmerverband mahnt zu einer klaren Unterscheidung zwischen der Situation in den Betrieben einerseits und der Situation auf dem Arbeitsmarkt andererseits. „Stabilität der Arbeitsplätze in den Betrieben ist positiv, aber es heißt noch lange nicht, dass wir im Revier zu einem signifikanten Abbau der Arbeitslosigkeit kommen.“

Der hohen Arbeitslosigkeit – in Mülheim bei 8,4 Prozent im Dezember 2015 – könne nur mit einem Aufschwung und stärkerem Wachstum begegnet werden. „Alle Rahmenbedingungen für Investitionen gehören auf den Prüfstand. Gewerbesteuerrekorde schrecken Investoren und damit neue Arbeitsplätze ab“, mahnt Schmitz. Es bleibe zudem dabei, dass der Schlüssel in einer besseren Kooperation der Ruhrgebietsstädte liege, damit sie gemeinsam fit werden für die Zukunft.