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Krebsberatung jetzt auch in Iserlohn

Krebsberatung jetzt auch in Iserlohn

Für Betroffene sollen durch zwei Termine pro Monat die Wege kürzer werden – bisher mussten sie nach Hagen fahren.

Iserlohn. 

Die Krebsberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr ist ab sofort regelmäßig am Standort Iserlohn präsent. Bislang befand sich der nächstgelegene Anlaufpunkt in Hagen. Um den Betroffenen lange Wege zu ersparen, wird nun in der Diakoniestation an der Waisenhausstraße 2 eine Beratung angeboten. Diese richtet sich an Betroffene, aber auch an deren Angehörige.

Viele Iserlohnernutzen das Angebot

Jeweils am ersten und am dritten Mittwoch des Monats wird die Leiterin der Krebsberatungsstelle Hagen, Gisela Reinhardt, für Gespräche zur Verfügung stehen. „Der Schwerpunkt liegt auf der psychosozialen aber auch der Therapie-Beratung“, so Reinhardt.

„Der Märkische Kreis war bislang ein weißer Fleck auf der Karte, was die Krebs-Beratung angeht“, sagt Regina Mehring, Geschäftsführerin der evangelischen Pflegedienste. 576 Fälle, also Betroffene oder Angehörige, wurden im vergangenen Jahr in Hagen zum Thema Krebs beraten – viele von ihnen aus Iserlohn. „Krebs-Therapien sind sehr komplex, es ist für die Betroffenen wichtig, das gesamte Krankheitsgeschehen verstehen zu lernen“, sagt Regina Reinhardt. Dies würde zu mehr „Therapietreue“ führen, also dazu, dass Betroffene Inhalte der Behandlung konsequent umsetzten. „Wichtig ist es auch, zu konkreten alltäglichen Situationen Ratschläge zu geben“, sagt Gisela Reinhardt. Irrationale Ängste, Verdrängung, auch der Umgang mit den eigenen Kindern im Krankheistfall – die Fragestellungen sind vielschichtig. Auch Paare können zur Beratung kommen – sinnvoll, weil bei Männern die Hemmungen, Hilfe anzunehmen, traditionell größer sind. „Oft schicken sie dann ihre Frauen vor“, so Reinhardt.

2011 gab es im Kreis mehrals 2700 Neuerkrankungen

Die Beratungsstelle ist an jedem ersten und dritten Mittwoch des Monats von 12 bis 14 Uhr besetzt. Bundesweit erkranken jährlich über 100 000 Menschen an Krebs. Im Kreis wurden 2011 1440 Neuerkrankungen bei Männern und 1294 bei Frauen registriert.