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Es war das letzte, was sie tat: Militärfotografin Hilda Clayton schießt Foto von todbringender Explosion

Es war das letzte, was sie tat: Militärfotografin Hilda Clayton schießt Foto von todbringender Explosion

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dpatopbilder - HANDOUT - Die von der US-Army zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt den Moment kurz nach der versehentlichen Explosion einer Granate während einer Militärübung am 02.07.2013 in der Laghman Provinz, Afghanistan, aufgenommen von Hilda Clayton, einer Einsatzfotografin des US-Militärs, die bei der Explosion ums Leben kam. (ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über den genannten Unfall und nur bei vollständiger Nennung der Quelle: „US Army/ZUMA Wire/dpa“) Foto: US Army/ZUMA Wire/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Hilda Clayton dokumentierte als Militärfotografin die Einsätze ihrer Kameraden
  • Auch eine Militärübung in Afghanistan hielt sie auf Fotos fest
  • Dabei fotografierte sie auch den Moment, in dem sie starb

Berlin. 

Im letzen Moment drückte sie den Auslöser. Es war ihr letzter Moment, bevor sie starb. Sie tat ihren Job. Hilda Clayton war 22 Jahre alt, als sie im Einsatz als sogenannte Combat Camera Soldier in Afghanistan ihr Leben verlor.

Als Soldatin und Militärfotografin hielt Clayton die Einsätze der Kameraden fotografisch fest – auch an jenem 3. Juli 2013, als bei einer militärischen Übung ein Mörser in unmittelbarer Nähe explodierte. Nicht nur sie, auch drei afghanische Soldaten sowie ein afghanischer Militärfotograf, den sie ausbildete, starben bei dem Unfall. Elf weitere Menschen wurden verletzt, berichtete damals die Zeitung „ TheAugusta Chronicle“.

Es ging nicht um Kampf, sondern um Partnerschaft

Auch Claytons Praktikant schoss ein letztes Foto, bevor er starb. In der Militärfachzeitschrift „Military Review“ wurden beide Bilder nun erstmals veröffentlicht.

In der Geschichte hinter den Fotos gehe es nicht um Kampf, sondern um die Partnerschaft zwischen us-amerikanischen und afghanischen Streitkräften, heißt es in dem „Military Review“-Artikel.

Frauen in der Armee immer häufiger in gefährlichen Situationen

„Clayton hat nicht nur geholfen, die Aktivitäten, die diese Partnerschaft geformt und gestärkt haben, zu dokumentieren, sondern sie hat auch die Risiken getragen, die nötig waren, um dieses Bestreben voranzubringen“, heißt es weiter. Claytons Tod zeige, dass auch Soldatinnen immer stärker gefährlichen Situationen – sowohl im Training als auch im Einsatz – ausgesetzt sind und damit ihren männlichen Kollegen in nichts nachstünden.

Die junge Frau war knapp ein Jahr lang im Übersee-Auslandseinsatz, als sie starb. Erst im Juli 2012 hatte sie ihre Ausbildung an der Defense Information School, einer Militärschule, abgeschlossen. (jkali)