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Ärzte werten das Angebot als Provokation

Ärzte werten das Angebot als Provokation

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Foto: Hans Blossey

Gelsenkirchen. 

Die Ärzte der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH (BKB) haben keine Lust auf einen Streik. Das teilten sie nach einer am Freitag durchgeführten Vollversammlung Geschäftsführer Werner Neugebauer schriftlich mit.

Allerdings: Die Weigerung der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VKA) über die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse echte Vereinbarungen treffen zu wollen, sei angesichts der tatsächlichen Verhältnisse ein Schlag ins Gesicht, nicht nur der Ärzte, sondern aller Beschäftigten im Krankenhaus, meint Uwe Forner, Vorsitzender des Marburger Bundes im Bezirk Gelsenkirchen/Bottrop.

Die Vollversammlung beschloss daher: Sollte der Tarifkonflikt bis zum 26. Januar nicht entschärft werden können, werde sich die Tarif gebundene Ärzteschaft der BKB gezwungen sehen, dem Streikaufruf des Marburger Bundes zu folgen.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Neben der dringend erforderlichen Entlastung von ständig noch zunehmenden administrativen Aufgaben sehen die Ärzte insbesondere auch in den Nacht- und Wochendiensten einen hohen Handlungsbedarf zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Den Tarifvorschlag der VKA (Lohnerhöhung von 1,48 % auf 16 Monate, 1,1 % auf 12 Monate) stuft der Marburger Bund als eine Provokation ein angesichts: einer Grundlohnsummenerhöhung von 1,98 %, einem durchschnittlichen Mehrerlös der kommunalen Kliniken von 4,2 %, aktuellen Tarifabschlüssen von mehr als 3 %, einer Inflationsrate von 2,5 %, einem aktuellen VKA-Beschluss zur Gewinnung von fehlenden IT-Kräften Lohnzuschläge von monatlich bis zu 1000 € zu gewähren, einem sich weiter verschärfenden Ärztemangel bei finanziell attraktiveren Alternativen in der privaten Wirtschaft.