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Streit um Akten – Polizei rückt zum Museum Folkwang an

Streit um Akten – Polizei rückt zum Museum Folkwang an

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Foto: dpa
Der Übergang des Gebäude-Managements im Essener Museum Folkwang läuft aus dem Ruder. Am Freitagmittag rückte die Polizei im Museum an.

Essen. 

Der Übergang des Gebäudemanagements im Museum Folkwang von der Wolff-Gruppe auf die Stadttochter GVE läuft alles andere als harmonisch. Am Freitagmittag rückte die Polizei im Museum an, als Mitarbeiter der Wolff-Tochter NMFE, die noch bis 30. Juni im Haus zuständig ist, Geschäftsunterlagen aus dem Gebäude schafften. „Ein unglaublicher Vorgang“, kommentiert GVE-Geschäftsführer Dirk Miklikowski, der vor Gericht einen Antrag auf einstweilige Verfügung stellte, um die Papiere zurückzubekommen. „Die Unterlagen gehören dem Museum und damit der Stadt Essen und sind für den Betrieb wichtig, insbesondere auch unter Beachtung von Brandschutz- und anderen Sicherheitsfragen“, so Miklikowski zur WAZ.

Eine Sprecherin der Wolff-Gruppe erklärte hingegen, bei den Unterlagen handele es sich um firmeneigenes Material der NMFE. Da die von der GVE alarmierten Polizisten dies nicht beurteilen konnten, ließen sie die NMFE-Leute gewähren und schritten nicht ein.

Atmosphärische Störungen und juristischer Streit

Hintergrund für die Eskalation sind atmosphärische Störungen und juristischer Streit zwischen Projektentwickler Klaus Wolff und der Stadt. Wolff zufolge war vereinbart, dass die Stadt die NMFE ganz oder teilweise übernimmt. Miklikowski erklärte, es habe dazu zwar früher eine Absichtserklärung gegeben, die aber keine rechtliche Bindung entfalte. Offenbar ist Wolff aber erst am Freitag mitgeteilt worden, dass an einer Beteiligung kein Interesse bestehe – Anfragen zuvor habe die GVE zu Wolffs Verdruss nie beantwortet, so die Sprecherin. Schon vor Wochen ist Wolff aber von der GVE aufgefordert worden, den NMFE-Mitarbeitern im Museum zu kündigen, auch auf die Arbeit anderer Wolff-Firmen lege man dort keinen Wert mehr.

Miklikowski zufolge wurde den GVE-Leuten in den letzten Tagen im Museum keine Sachauskunft mehr gegeben. „Der Betrieb des Museums ist aber auch ab 1. Juli gesichert“, betont der GVE-Chef.