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Essens OB Kufen kündigt Wirtschaftskonferenz für Essener Norden an

OB Kufen kündigt Wirtschaftskonferenz für Essener Norden an

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Foto: Socrates Tassos/FUNKE Foto Servi
  • Oberbürgermeister erstmals zu Gast bei Altenessen-Konferenz
  • Soziales Gleichgewicht, Bildung und Sauberkeit wichtige Themen
  • Wirtschaftskonferenz soll viele Probleme auf einen Schlag lösen

Essen-Altenessen. 

Bei der siebten Altenessen-Konferenz hat Oberbürgermeister Thomas Kufen am Sonntag seine Einladung zu einer Wirtschaftsentwicklungs-Konferenz für den Essener Norden erneuert. Am 15. Juni will die Essener Wirtschaftsförderung bei einem Treffen in den Räumen der RAG-Stiftung auf Zollverein sowohl Projektentwickler, Investoren und Eigentümer als auch Vertreter der Stadtbezirke V und VI, darunter Katernberg und Altenessen, zusammenbringen.

„Viele Immobilienentwickler suchen ausschließlich im Essener Süden nach Flächen. Das Thema Altlasten wirkt hier leider immer noch nach. Deswegen müssen wir Wege finden, wie die Stadt – beispielsweise mit Hilfe von Fördermitteln – die verfügbaren Flächen im Essener Norden für die wirtschaftliche Weiterentwicklung bereit stellen kann“, sagte Kufen, der bereits in der vergangenen Woche bei der Katernberg-Konferenz für eine solche Anstrengung geworben hatte. Mit ihr, so seine Überzeugung, ließen sich weitere Probleme in den Stadtteilen lösen.

Dass die Altenessener gerne bereit sind, dafür die Arme hochzukrempeln, zeigte sich gestern Mittag eindrucksvoll in der Zeche Carl: Rund 300 Bürger waren zur Stadtteilkonferenz zusammengekommen. „Nicht um zu meckern, sondern um Punkte zu benennen, wo es brennt“, wie Wolfgang Gröber von der Kinder- und Jugendhilfe am Palmbuschweg unterstrich. Einige Punkte liegen den Bürgern dabei besonders am Herzen, wie in der Podiumsdiskussion deutlich wurde:

Sozialer Frieden

In vielen Arbeitsgruppen wurde der Ruf nach einem Aktionsplan laut, um den sozialen Frieden im Stadtteil sicherzustellen. Ursache für diesen Wunsch sei die Vielzahl von Flüchtlingen in Zeltdörfern und eine „Verteilungsungerechtigkeit“ der Unterkünfte im Stadtgebiet, was Ängste bei der Bevölkerung auslöse. Oberbürgermeister Thomas Kufen versicherte zum einen, dass man die Asylverfahren beschleunigen wolle. Zum anderen soll es künftig einfacher werden, Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. „Wir werden auch als Stadt Immobilien kaufen und uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen von Leuten, die sich nur unsere Miete ziehen wollen“, sagte Kufen.

Jugend und Bildung

Altenessen brauche eine besondere Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, lautete eine Kernforderung der Altenessen-Konferenz. Dem entgegnete Kufen, dass mit dem Jugendtreff „Palme 7“ sowie der aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit bereits wichtige Schritte gemacht worden seien. Kufen: „Wir fragen uns aber auch, wie wir an Jugendliche heran kommen, die wir nicht erreichen. Ich denke, dass der Schlüssen in den Familien, besonders bei den Müttern, liegt, die wir mehr mit einbinden müssen.“ Wie wichtig die Familien-Einbindung ist, betonte auch Martin Tenhaven, Leiter des Leibniz-Gymnasiums. Sie sei der Schlüssel, um die Übergangsquote zum Gymnasium von derzeit 35 Prozent im Essener Norden zu erhöhen: „Da braucht jedes Kind die Unterstützung des Elternhauses.“

Sauberkeit

Wilde Müllkippen ärgern viele Altenessener. Den Entsorgungsbetrieben (EBE) sei kein Vorwurf zu machen, sagte Kufen. Gleichwohl müsse stadtweit eine Lösung her, um es Müllsündern schwerer zu machen. Bei der nächsten Altenessen-Konferenz im Herbst wird daher auch ein Vertreter der EBE eingeladen.