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Bistum stellt Ende 2013das „RuhrWort“ ein

Bistum stellt Ende 2013das „RuhrWort“ ein

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Die Krise des gedruckten Worts erreicht auch das Bistum Essen: Das „RuhrWort“, die Wochenzeitung des Bistums, wird zum Jahresende 2013 eingestellt. Diese Entscheidung gab Generalvikar Klaus Pfeffer gestern bekannt. Bereits vor einer Woche hatte er die Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter bei einer Belegschaftsversammlung über das Ende der Zeitung informiert. Betroffen sind 17 Arbeitsplätze in Verlag und Redaktion.

Das RuhrWort wurde 1959 begründet – damals wuchs die Zahl der Katholiken im Bistum Essen, Kirchengemeinden wurden neu gegründet, Kirchen neu gebaut und es lag nahe, dass auch eine eigene publizistische Stimme Erfolg haben würde. Längst hat sich dieser Trend radikal umgekehrt. Das RuhrWort schreibt bereits seit einigen Jahren Verluste. Die Zahl der Abonnenten als auch die Erlöse aus dem Anzeigengeschäft seien stark rückläufig, begründete Generalvikar Pfeffer. Dem Vernehmen nach hat man derzeit noch 15 000 Abos – es waren einmal 60 000. Von dem Strukturwandel in den Printmedien, so Pfeffer weiter, seien die Kirchenzeitungen besonders betroffen. Der Evangelische Kirchenkreis Essen hat sein Blatt „Der Weg“ bereits vor vielen Jahren eingestellt.

Gerade weil die Zeiten schwierig seien, verdiene das von Verlag und Redaktion gezeigte Engagement hohen Respekt und große Anerkennung, so der Generalvikar. Pfeffer versprach, jeden einzelnen Mitarbeiter-Fall sorgfältig zu prüfen und kündigte an, die „notwendige Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen so sozialverträglich wie möglich“ gestalten zu wollen.

Veränderte Mediennutzung

Als Herausgeber der Bistumszeitung sei ihm die Entscheidung, das RuhrWort einzustellen, nicht leicht gefallen, schreibt Bischof Franz-Josef Overbeck in einem Beitrag der am Samstag, 22. Dezember, erscheinenden Ausgabe der Bistumszeitung. In mehr als fünf Jahrzehnten hätten die Mitarbeiter in Verlag und Redaktion dem Ruhrbistum immer wieder eine eigene publizistische Stimme gegeben. Dafür sei er sehr dankbar. Aber auch die Katholische Kirche könne nicht die Augen davor verschließen, dass sich das Mediennutzungsverhalten verändert habe. Deshalb sei es ihm ein wichtiges Anliegen, nach neuen Wegen zu suchen, die Botschaft des Evangeliums in die Welt zu tragen.

Bereits vor mehr als einem Jahr hatte der Ruhrbischof deshalb eine Projektgruppe initiiert, um alternative Konzepte der Medienarbeit und Kommunikation zu erarbeiten. Nachgedacht wird unter anderem, wie neue und größere Zielgruppen erreicht werden können.