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Zu viele Hürden für die Sportstiftung

Zu viele Hürden für die Sportstiftung

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Foto: Holger Schmälzger
19 Monate nach dem Ratsbeschluss, eine Sportstiftung zu gründen, ist sie noch immer nur eine Fata Morgana. Nun soll eine nichtselbstständige Stiftung gegründet werden.

Dortmund. 

160.000 Mitglieder. 535 Vereine. 49 Sportarten. Und nicht weniger als jedes zweite Kind in Dortmund tummelt sich unter dem Dach des Stadtsportbundes (SSB). Und trotz allem: Selbst 19 Monate nach dem Ratsbeschluss, eine Sportstiftung zu gründen, ist sie noch immer nur eine Fata Morgana. Unfassbar. Unbegreiflich für viele Sportler. Nach der x-ten Sackgasse soll nun der nächste Weg eingeschlagen werden: die Gründung einer nichtselbstständigen Stiftung. Ohne Gründungskapital. Damit will man die Hürden meistern.

Rückblick. Im Mai 2010 beschloss der Rat – nach jahrelangen Appellen des SSB – die möglichst baldige Gründung der Sportstiftung. Im September 2010 reichte der SSB die Entwürfe der Satzung bei der Bezirksregierung ein. Der damalige Sportdezernent Jörg Stüdemann wollte sich der Sache annehmen und versprach vollmundig eine Lösung. Das Problem: Für eine reguläre Stiftung braucht es Stifter. Menschen oder Unternehmen, die Geld in die Hand nehmen, um es als Gründungskapital zur Verfügung zu stellen. Die Rede war seinerzeit von 100.000 Euro.

EDG winkte wieder ab

Ein Dreivierteljahr und mehrere Wirtschaftsempfänge später, die immer wieder die Hoffnung nährten, übergab Stüdemann den Staffelstab erfolglos an seinen Nachfolger im Amt des Sportdezernenten Wilhelm Steitz. Zwischenzeitlich hieß es aus dessen Dezernat, die Verwaltungsspitze samt OB, wollten „gezielt potenzielle Gründungsstifter ansprechen“. Eigentlich sollte die Stiftung denn auch im März 2011 an den Start gegangen sein und damit die zusätzliche Nachwuchs- und Talentförderung samt Trainerangeboten einläuten. Doch auch der nächste Sportdezernent sollte sein Ziel, trotz erster hoffnungsvoller Verhandlungen, nicht erreichen. Die städtische Tochter EDG hatte zwar Interesse bekundet – winkte aber wieder ab.

„Wir treten auf der Stelle“

SSB-Vorsitzender Jörg Rüppel klagt seit Monaten: „Wir treten auf der Stelle.“ Und das, so Rüppel, obwohl er schon von Sponsoren angesprochen worden sein will, die nach der Gründung einsteigen woll(t)en. Neue Hoffnung schöpft er aus der Ankündigung, die Stadt wolle die Gründung einer nichtselbstständigen Stiftung prüfen, bei der man möglicherweise auf ein Gründungskapital verzichten könne. Dennoch: Der SSB will das Heft offenbar wieder selbst in die Hand nehmen und hat sich schon mal die Satzung einer ähnlich gearteten Stiftung des Jugendrings schicken lassen. „Unsere Fachverbände machen Druck, wir müssen was tun“, sagt Rüppel.