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Expertin klärt auf: Diese Fehler machen fast alle Autofahrer

Expertin klärt auf: Diese Fehler machen fast alle Autofahrer

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Back view of woman driving car model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY SIPF01073 Back View of Woman Driving Car Model released Symbolic image PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY SIPF01073 Foto: imago/Westend61
  • Viele Autofahrer halten ihren Fahrstil für sicher
  • In kritischen Situationen ist allerdings eine schnelle Reaktion gefragt
  • Problematisch ist vor allem das Brems- und Lenkverhalten vieler Fahrer

Berlin. 

Viele Autofahrer denken, dass sie nach jahrelanger Fahrpraxis sicher im Straßenverkehr unterwegs sind. Trotzdem kann es zu Situationen kommen, in denen eine schnelle Reaktion gefordert ist – und die für den Fahrer so ungewohnt sind, dass ihm ein fataler Fehler unterläuft.

Sandra Waidelich von Volkswagen Driving Experience hat nun gegenüber dem „Stern“ erklärt, warum ein Fahrtraining auch Jahre nach dem Führerschein sinnvoll ist.

In kritischen Situationen müsste reflexartig richtig gehandelt werden, ohne dass zuvor lange nachgedacht wird, so Waidelich. Eine „Schrecksekunde“ dauere gerade bei unerfahrenen Fahrern zu lang. Außerdem könne sie zu falschen Reaktionen führen.

Fahrer gucken häufig falsch

Eine Technik, die auch Menschen mit jahrelanger Fahrpraxis noch verbessern könnten, sei die richtige Blickführung. „Der Baum, den ich in einer kritischen Situation anschaue, wird auch mit Sicherheit getroffen“, sagte Waidelich dem „Stern“. Man versuche deshalb im Training, „den Blick in die richtige Richtung zu lenken“.

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Die häufigsten Fehler von Autofahrern liegen laut Waidelich im Brems- und Lenkverhalten in problematischen Momenten: Es erfolge zu spät, zu schwach oder gar nicht.

Moderne Fahrzeuge könnten zwar unterstützend mit einem Notbremsassistenten eingreifen – dennoch sei es wichtig, dass sich Fahrer immer hundertprozentig auf den Vorgang des Autofahrens konzentrierten.

Fahrmanöver verdeutlicht die Gefahr des geringen Abstands

Fahrer unterschätzten zudem oft Geschwindigkeit und Abstand. Deshalb führe man im Training mit den Teilnehmern ein Fahrmanöver durch, bei dem mehrere Autos versetzt hintereinander herfahren.

Der erste Fahrer gebe das Tempo vor und mache plötzlich ohne Vorankündigung eine Vollbremsung. Nur in den seltensten Fällen schafften es die anderen, hinter dem ersten Auto anzuhalten. Die Übung helfe dabei, das Verhältnis der Fahrer zu Distanz und Tempo zu verändern.

Übungsplätze bieten auch Ice Adventure Training

Bei Schnee und Eis fehle den Autofahrern jedes Jahr aufs Neue die Fahrpraxis, so Waidelich. Im nördlichen Skandinavien würden die Straßen nur geräumt und nicht gestreut werden – dennoch funktioniere der Verkehr einwandfrei.

Hierzulande breche mit jedem Winter Chaos auf den Straßen aus, weil die Übung fehle. Auf dem Übungsplatz könne auch ein Ice Adventure Training absolviert werden. (raer)