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Messe im Ruhr-Congress in Bochum ebnet Bildungswege

Messe im Ruhr-Congress ebnet Bildungswege

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Foto: Dietmar Wäsche / WAZ-Fotopool
12.000 Schüler können sich an zwei Tagen an 67 Ständen über Chancen und Möglichkeiten der Berufswelt informieren. Protest gegen Bundeswehr geplant.

Bochum. 

Okay, das Leben kann beginnen. Her damit. Die Schule endlich hinter sich gebracht, jetzt geht’s ans Geld verdienen. Nur wie? Die Möglichkeiten sind scheinbar endlos. Oder etwa nicht? 853 Menschen ohne Ausbildung waren der Arbeitsagentur bis Ende August bekannt. Über die Möglichkeiten, die sich Jugendlichen nach Schulabschluss bieten, informieren heute und morgen (von neun bis 16 Uhr) 67 Aussteller. Es ist die achte Berufsbildungsmesse „Was geht?“ im Ruhr-Congress (Stadionring 20). Die Veranstalter erwarten 12.000 Schülerinnen und Schüler.

Die Zahl der Aussteller ist im Vergleich zum Vorjahr mit mehr als 90 Ständen geschrumpft. „67 sind etwas weniger. Aber es haben sich viele Gemeinschaften gebildet“, erklärt Susanne Adomeit-Kuhls vom Jugendamt. Das Spektrum der Aussteller ist riesig und richtet sich vornehmlich an Bewerber mit mittleren Schulabschlüssen.

Die Wahl zwischen 310 Berufen

310 Berufe werden auf der Messe vorgestellt, darunter die klassischen Handwerksberufe wie Elektroniker, Mechatroniker und Industriemechaniker. Daneben sind zahlreiche Arbeitgeber aus dem sozialen und kaufmännischen Bereich vertreten. In diesem Jahr werden erstmals eine Baumarktkette und eine Fahrschule, die einen Fahrsimulator aufbauen wird, ihre Zelte aufschlagen.

Präsent sein wird die Arbeitsagentur für Arbeit, die einen studienfeldbezogenen Beratungstest anbietet. 50 Tests sind an beiden Tagen anberaumt worden. Sie sollen helfen, dem Studienabbruch vorzubeugen. Die VIP-Lounge des VfL Bochum hat die Agentur ebenfalls gebucht – rund 50 Berufsberater werden dort Platz nehmen.

Duales Studium ist beliebt

Die richtige Wahl des Ausbildungsberufs fällt vielen schwer. Auf der Berufsbildungsmesse besteht die Möglichkeit, seine handwerklichen Fähigkeiten im Berufsparcour zu testen. 90 Minuten dauert die Teilnahme, bei der sich die Schüler unter anderem als Schornsteinfeger ausprobieren können.

Immer beliebter wird laut Stadtverwaltung das Duale Studium, mit dem man einen höheren Bildungsabschluss erzielen kann. Der Praxisteil schütze vor Lernmüdigkeit. Um 13 Uhr startet an beiden Tagen der Vortrag „Dual Genial“, der beinahe ausgebucht ist.

Wer sich nicht entscheiden kann oder will, kann trotzdem was gewinnen. Beim Schüler-Wettbewerb müssen die Teilnehmer drei Fragen beantworten. Ende November werden Klassenpreise bis zu 300 Euro verlost. Die Hauptpreis ist allerdings noch geheim.

Mehrere Proteste gegen Bundeswehr-Stand angekündigt

Die Jugendgruppen der Grünen und der Linken sowie das Friedensplenum haben frühzeitig Stimmung gemacht gegen einen BBM-Stand der Bundeswehr. Auch der Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Jugendamtsleiter Dolf Mehring zum Handeln auf.

„Wir wollen nicht, dass Menschen mit verlockenden Berufsperspektiven zu einem Dienst an der Waffe gelockt werden“, so GEW-Sprecher Jochen Bauer. Die Grüne Jugend organisiert in diesem Jahr einen eigenen Protest. Anlass dafür gab ein Streit mit dem Friedensplenum. Die FDP dagegen hält „einen Stand für legitim“. Die Bundeswehr wirbt für zivile wie für militärische Dienste. Frank Schiffmann vom Karriere-Büro: „Wir sind Bestandteil der Rechtsgebung, demnach legitimer Arbeitgeber.“