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Elke Weidenbach

Elke Weidenbach

Verbraucherzentrale NRW

Die meisten Lebensversicherungen in Deutschland sind Kapitallebensversicherungen, die auch zur Altersvorsorge eingesetzt werden. Lohnt sich daneben noch eine Risikolebensversicherung?

Elke Weidenbach: Eine Risikolebensversicherung lohnt sich gerade im Hinblick auf den Hinterbliebenenschutz. Die Absicherung von Partner und Familie im Todesfall sollte primär über solch eine Vertragsform erfolgen. Eine Auszahlung der Versicherungssumme erfolgt nur im Todesfall während der Vertragslaufzeit. Die moderaten Beiträge ermöglichen zudem hohe Versicherungssummen.

Welche sinnvollen Alternativen bzw. Ergänzungen zur Todesfallversicherung gibt es?

Elke Weidenbach: Alternativen zur Risikolebensversicherung gibt es nicht wirklich. Kapitalbildende Verträge haben in der Regel durch die Kapitalbildung einen hohen Beitragsaufwand. Versichern und Sparen sollten aber getrennt werden. Dies beinhaltet beispielsweise den Vorteil, dass – abhängig von der Kapitalanlage – auf finanzielle Engpässe besser reagiert werden kann. Die Risikolebensversicherung kann man mit Zusatzversicherungen ergänzen. Die meist einzige sinnvolle Ergänzungsversicherung ist die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, die bei Fälligkeit eine Berufsunfähigkeitsrente zahlt.

Ab welchem Alter bietet sich der Abschluss einer Lebensversicherung nicht mehr an?

Elke Weidenbach: Je älter die versicherte Person bei Vertragsbeginn ist, desto höher ist der Versicherungsbeitrag. Eine feste Altersgrenze kann nicht genannt werden, da es auch im Alter Umstände gibt, die den Abschluss einer Risikolebensversicherung erfor-
derlich machen. Grundsätzlich sollte man, gleichgültig welches Eintrittsalter besteht, die Risikolebensversicherung, die ohne Zusatzversicherungen abgeschlossen wird, nach dem Beitrag aussuchen. Hier gibt es enorme Preisunterschiede zwischen den Gesellschaften. Aufgrund des Zuschlags bei Ratenzahlungen sollte der Beitrag jährlich gezahlt werden.