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Ein Wundersturm mit den „Drei Alfredos“

Ein Wundersturm mit den „Drei Alfredos“

Adi Preißler präsentiert die Meisterschale., Alfred Kelbassa. Foto Bodo GOEKE
Adi Preißler präsentiert die Meisterschale., Alfred Kelbassa. Foto Bodo GOEKE Foto: Foto: unbekannt

Dortmund. Der BVB hat in seiner Geschichte viele erfolgreiche Stürmer in seinen Reihen gehabt. Aber ein Trio bleibt unerreicht: Die „Drei Alfredos“ schossen die Borussia in den 1950er-Jahren zu zwei Meisterschaften.

Als Alfred Niepieklo am 18. August 1951 gegen Rot-Weiss Essen zum ersten Male in einem Oberliga-Meisterschaftsspiel in der mit 30 000 Besuchern gefüllten „Roten Erde“ dem Ball nachjagte, dauerte es nur neun Minuten, bis der „Niepo“ seinen späteren BVB-Kollegen Heinrich Kwiatkowski im Tor des Gastes mit einem schönen Treffer bezwang. So wies der am 11. Juni 1926 geborene und von Castrop 02 zum BVB gewechselte Supertechniker gleich zu Beginn seiner Karriere in Schwarz und Gelb nach, dass er sein Hobby „Toreschießen“ auch bei seinem neuen Verein nicht vernachlässigen wollte. Niepieklo erzielte 1951 bis 1960 in 200 Pflichtspielen 124 Tore. Darunter mehrere direkt verwandelte Ecken. Das ist eine höchst imposante Bilanz des zweifachen Deutschen Fußballmeisters, der jedoch nie Nationalspieler wurde.

Mit 33 Jahren im WM-Aufgebot

Dieses Glücksgefühl konnte Fred Kelbassa hingegen mehrfach genießen. Er wurde mit 33 Jahren sogar noch in das WM-Aufgebot von Sepp Herberger für die WM 1958 in Schweden berufen. Sein großes Pech: „Uns Uwe“ Seeler setzte sich damals durch. Kelbassa blieb nur das Spiel um die Plätze drei und vier mit der Niederlage – 4:6 – gegen Frankreich.

Beim BVB allerdings war der wuchtige Mittelstürmer eine unverzichtbare Größe. Seine Schüsse waren so hart, dass manchmal Tornetze rissen.

Meisterschaften mitgestaltet

Kelbassa, geboren am 21. April 1925 und verstorben am 11. August 1988, kam 1954 vom STV Horst Emscher zum BVB, wo er die Deutschen Meisterschaften 1956 und 1957 mitgestaltete. Alfred Kelbassa wurde beim BVB in 214 Spielen eingesetzt und erzielte dabei 122 Tore. Mit Niepieklo verstand er sich auch privat sehr gut – beider Kinder schlossen den Bund fürs Leben.

Ebenso wie Kelbassa kam Borussias Spielmacher Ady Preißler zu Ehren als Nationalspieler. Zwei Einsätze stehen in seiner viel zu bescheidenen Länderspielbilanz. „Der Bundessepp war uns Spielern aus dem Westen nicht besonders gut gesonnen“, erzählte er gern, wenn man ihn nach den Gründen fragte.

Preißler ein echter Dortmunder

Alfred „Adi“ Preißler (9. April 1921 – 17. Juli 2003) war ein echter Dortmunder aus Husen. Über Husen 13 und DSC Duisburg 1900 kam er 1946 zu Borussia Dortmund. Dort spielte er – mit einer zweijährigen Unterbrechung – bis 1959 sehr erfolgreich. Mit dem Verein wurde er Westfalenmeister, sechsfacher Westmeister und zweifacher Deutscher Meister.

In 270 Spielen erzielte er für den BVB 174 Tore. Ein derart torgefährliches Sturm-Innentrio hat der BVB weder vor noch nach den „Drei Alfredos“ jemals wieder gehabt.