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Kraft: Zur Energiewende gehören auch Kohlekraftwerke

Kraft: Zur Energiewende gehören auch Kohlekraftwerke

Schwerte. 

Bei der Energiewende ist nach Ansicht von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) der weitere Einsatz von Kohlekraftwerken unverzichtbar. Ziel bleibe aber der Umstieg auf erneuerbare Energien, sagte Kraft am Wochenende beim Umweltkongress der westfälischen Landeskirche in Schwerte. Auf dem Weg dahin müsse aber die Versorgung gesichert werden und Energie bezahlbar sein.

Die Kirchen sollen die Umsetzung der Energiewende mitgestalten, so Kraft weiter. Sie wünsche sich Rückenwind vor allem in den Diskussionen über den Bau der Stromtrassen, „die wir dringend brauchen“. Gerade in der beginnenden Planungsphase, mit der Einzelinteressen berührt werden, komme es darauf an, Rückgrat zu zeigen. Kraft wies Kritik zurück, sie würde in der Energiedebatte ausschließlich auf Kohle setzen. Die Vereinbarungen zur Energiewende im Koalitionsvertrag tragen nach Krafts Worten ihre Handschrift. Man dürfe aber nicht außer Acht lassen, dass der Bergbau in NRW noch 10 000 Menschen beschäftige. Im Bereich der regenerativen Energien sei die Zahl auf 12 000 angewachsen.

Der frühere Bundesumweltminister Töpfer kritisierte, dass bei der Energiewende immer nur von den hohen Kosten die Rede sei. Der Umbau der Energieversorgung sei eine Investition, die sich ein wohlhabendes Land wie Deutschland leisten müsse. Auch der nordrhein-westfälische Umweltminister Remmel bemängelte, dass die Diskussion zu sehr als Strompreis-Debatte geführt werde. Dadurch würden die wirklichen Interessenlagen verschleiert. Dazu gehöre auch, dass die Geschäftsmodelle der großen Energieversorger nicht zukunftsfähig seien, sagte der Grünen-Politiker.