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Eumanns Zukunft als Medienstaatssekretär ist offen

Eumanns Zukunft als Medienstaatssekretär ist offen

Dortmund. 

Die Technische Universität Dortmund hat ein Verfahren zur Aberkennung der Doktorwürde gegen den NRW-Medienstaatssekretär Marc-Jan ­Eumann (SPD) eingeleitet. Sollte der Medienpolitiker seine Doktorwürde tatsächlich verlieren, könnte dies ernste Konsequenzen für ihn haben. In der Düsseldorfer Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wird bereits überlegt, den Staatssekretär auf einen Posten bei der Europäischen Union in Brüssel abzuschieben.

Welche Konsequenzen dieser Jobwechsel für Eumanns umstrittenes Prestigeprojekt, die Einrichtung einer gebührenfinanzierten Pressestiftung haben könnte, ist offen. Bislang gelten nur Eumann selbst und, auf seine Initiative hin, Minister­präsidentin Kraft als erklärte Unterstützer der Idee. Die Opposition hat angekündigt, gegen den Versuch klagen zu wollen, Eumanns Stiftung mit Rundfunkgebühren zu bezahlen. Auch der WDR hat sich gegen das Projekt ausgesprochen.

Das Verfahren zur Aberkennung von Eumanns Doktor kommt nicht überraschend. Der Politiker hatte weite Teile seiner Magisterarbeit lediglich umgeschrieben und dann als Doktorarbeit eingereicht, ohne auf diese Selbstzitate hinzuweisen.

Zunächst hatte sich Eumanns Mentor an der TU Dortmund, der Medienprofessor Ulrich Pätzold, noch für Eumann eingesetzt und rundweg bestritten, dass es Selbst­zitate überhaupt gibt. Niemand­könne ein „Dieb von sich selbst sein“, schrieb Pätzold. Die TU Dortmund ist offenbar anderer Ansicht.